Bilder vom Planeten Mars im Jahr 2005

(aufgenommen mit der WebCam)

Diese Bildersammlung ab dem 10. Oktober 2005 vom Planeten Mars wird laufend durch jeweils neuere Aufnahmen erweitert. Der Planet Mars hat einen Durchmesser von 6726 Kilometer und rotiert in 24 Stunden, 37 Minuten und 23 Sekunden einmal um seine Achse. Am 30. Oktober 2005 um 04h15 MEZ erreicht Mars für dieses Jahr seine geringste Erdentfernung. Der Erdabstand des Planeten wird dabei nur mehr 69.421.589 Kilometer betragen und der scheinbare Durchmesser der zu 99,56% beleuchteten Marsscheibe wird dabei bis auf 20,16 Bogensekunden ansteigen. Wenige Tage später, am 07. November 2005, erreicht Mars die Opposition. In der Oppositionsstellung erscheint die Planetenscheibe des Mars von der Erde aus betrachtet dann zu 100 Prozent beleuchtet da sich die Sonne beim Beobachten von Mars genau hinter der eigenen Beobachtungsposition befindet. Opposition bedeutet aber auch, dass der Planet am Osthimmel aufgeht wenn die Sonne am Westhimmel untergeht und umgekehrt. Daraus folgt natürlich, dass der Planet in dieser Zeit die ganze Nacht hindurch beobachtbar ist. Erst im Jahr 2018 wird Mars der Erde wieder so nahe kommen als im Jahr 2005.

Mars am 08. Dezember 2005
Der Planet war in dieser Nacht etwa 89,8 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe hat sich hier schon wieder auf 15,59 Bogensekunden verkleinert. Von der Erde waren aber noch immer 95,60 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar.

Mars am 08. Dezember 2005
22h29 MEZ, IR685, ZM = 189°
 Mars am 08. Dezember 2005
22h56 MEZ, RGB, ZM = 195°
Mars am 08. Dezember 2005

 Mars am 08. Dezember 2005

Mars am 08. Dezember 2005
23h15 MEZ, RGB, ZM = 200°
 Mars am 08. Dezember 2005
23h20 MEZ, IR685, ZM = 201°
Mars am 08. Dezember 2005

 Mars am 08. Dezember 2005


Mars am 28. November 2005
Der Planet war in dieser Nacht etwa 81,1 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe hat sich hier schon wieder auf 17,26 Bogensekunden verkleinert. Von der Erde waren aber noch immer 97,57 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar.

Mars am 28. November 2005
22h20 MEZ, RG610, ZM = 277°
 Mars am 28. November 2005
22h25 MEZ, RGB, ZM = 278°
Mars am 28. November 2005

 Mars am 28. November 2005


Mars am 08. November 2005
Nach über einer Woche mit dichter Bedeckung war an diesem Abend Mars für etwa drei Stunden wieder sichtbar. Der Planet war in dieser Nacht, wenige Stunden nach seiner Oppositionsstellung 2005 etwa 70,7 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe hat sich hier schon wieder auf 19,8 Bogensekunden verkleinert. Von der Erde waren aber noch immer 99,98 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar.

Mars am 08. November 2005 von 22h08 bis 22h45 MEZ, ZM = 92 bis 100 Grad
Mars am 08. November 2005

Diese RGB-und RG610-Bilder mit Brennweiten bis zu 7000mm zeigen trotz schlechtem Seeing und Starkwind bei den Aufnahmen doch noch überraschend viele Details. Als Hauptobjekt an diesem Abend war Olympus Mons vorgesehen. Auf den ersten Bildserien war das kleine helle und runde Gebiet des Vulkan-Hochplateau auch sofort auf der nördlichen Marshälfte deutlich zu sehen. Allerdings mussten die Aufnahmen leider schon vor dem Zentraltransit dieses größten aller bekannten Schildvulkane wegen andauernden starken Windböen dann um 23h MEZ endgültig abgebrochen werden.
Ein Hinweis: Das helle Gebiet von Olympus Mons hatte bei diesen Aufnahmen einen scheinbaren Durchmesser am Himmel der dem einer CD-Scheibe in 20 Kilometer Entfernung entspricht.


Mars am 30. Oktober 2005
Der Planet Mars war in dieser Nacht, wenige Stunden vor seiner geringsten Erdentfernung für die nächsten 13 Jahre, nur mehr 69,4 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe beträgt hier 20,16 Bogensekunden. Von der Erde waren auch bereits 99,54 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar.

01h32 MESZ - ZM=215°
RGB mit 6600mm
 00h16 MESZ - ZM=196°
RG610 mit 5000mm
Mars am 30. Oktober 2005 um 01h32 MESZ

 Mars am 30. Oktober 2005 um 00h16 MESZ

Wie man deutlich erkennen kann, war die Luftunruhe bei den RGB-Aufnahmen ziemlich groß. Aber mit einem RG610 Kantenfilter (Tiefpaß) gelangen nur Rot- und Infrarotanteile auf den CCD-Chip der WebCam. Diese langwelligen Lichtanteile durchdringen die Erdatmosphäre weitaus ungestörter als kurzwellige Anteile. Außerdem zeigt die Marsoberfläche im nahen Infrarot kontrastreichere Details.

00h23 MESZ - ZM=198°
RG610 mit 6600mm
 Bezeichnungen einiger Oberflächendetails
Mars am 30. Oktober 2005 um 00h23 MESZ

 Mars am 30. Oktober 2005 um 00h23 MESZ

Mit dieser RG610-Aufnahme ist es mir erstmals gelungen die beiden Schildvulkane Elysium Mons und Olympus Mons gemeinsam abzubilden. Bei 610 Nanometer hat der CCD Chip der WebCam noch eine Empfindlichkeit von 90 Prozent. Im nahen Infrarotbereich sinkt diese dann bis auf 45 Prozent. Daher gelingen mit einem RG610-Filter oft bessere Aufnahmen als mit dem IR-Pass-Filter im reinen Infrarotbereich bei Wellenlängen nur über 685 Nanometer. Elysium Mons hat eine Höhe von 12,5 Kilometer und dehnt sich über ein Gebiet von 500 x 700 Kilometer aus. Olympus Mons ist ein erloschener Schildvulkan mit einer Gipfelhöhe von 26,4 Kilometer und einem Basisdurchmesser von 600 Kilometer. Damit ist der Vulkan Olympus Mons der höchste bekannte Berg in unserem Sonnensystem.


Mars am 27. Oktober 2005
Der Planet Mars war in dieser Nacht nur mehr 69,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe beträgt hier schon 20,13 Bogensekunden. Von der Erde waren auch bereits 99,18 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar.

02h58 MESZ - ZM=262°
RGB mit 6800mm
 Mars - Rotation um 21°
02h01 bis 03h28 MESZ
Mars am 27. Oktober 2005 um 02h58 MESZ  Mars am 27. Oktober 2005 von 02h01 bis 03h28 MESZ

Die bläuliche Wolkenglocke über dem Nordpolgebiet oben und die inzwischen sehr kleine helle Eiskappe am Südpol unten sind noch immer deutlich erkennbar. Die Rotationsachse Südpol - Nordpol ist hier um 13,55° geneigt, wobei der Südpol unten der Erde um diesen Neigungsbetrag zugewendet ist.

Mars am 27. Oktober 2005 - Einzelbilder der Rotation von 02h01 bis 03h28 MESZ
Mars am 27. Oktober 2005 von 02h01 bis 03h28 MESZ

Deutlich erkennbar sieht man hier wie die dreieckige nach oben zum Nordpol zeigende Fläche von Syrtis Major Planum vom linken Planetenrand in Richtung Mitte wandert. Mars rotiert in 24 Stunden, 37 Minuten und 23 Sekunden einmal um seine Achse. Unterhalb von Syrtis Major Planum sieht man das etwa 2000 Kilometer große hellere Einschlagbecken von Hellas Planitia.


Mars am 25. Oktober 2005
Der Planet Mars war in dieser Nacht nur mehr 69,8 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe beträgt hier schon 20,07 Bogensekunden. Von der Erde waren auch bereits 98,86 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar. Der Planet stand hier in einer Höhe von etwa 57 Grad über dem Südhorizont. Leider störten laufend durchziehende Wolkenschleier die Aufnahmesequenzen.

01h04 MESZ - ZM=252°
RGB mit 6900mm
 01h52 MESZ - ZM=264°
RGB mit 11500mm
Mars am 25. Oktober 2005 um 01h04 MESZ

 Mars am 25. Oktober 2005 um 01h52 MESZ

In der linken Planetenhälfte dominieren oben das dunkle dreieckige Plateau von Syrtis Major und unten das darunterliegend helle etwa 2000 Kilometer große Einschlagbecken von Hellas Planitia das Bild. Hellas Planitia ist der größte Impaktkrater auf dem Mars und etwa 9 Kilometer tief.
Deutlich erkennbar ist an den beiden Aufnahmen oben auch die Rotation des Planeten um 11,7° im Zeitraum von den 48 Minuten die zwischen den beiden Aufnahmen liegen.


Mars am 16. Oktober 2005
Um 01h13 MESZ war der Mars noch 71,8 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe beträgt hier 19,49 Bogensekunden. Von der Erde waren bereits 97,03 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar. Der Planet stand hier in einer Höhe von 53,2° über dem Südosthorizont auf 143,4° Azimut. Die deutliche Luftunruhe in Verbindung mit hoch gelegenen sehr starken Windströmungen hat sich bei dieser Aufnahme besonders störend bemerkbar gemacht.

01h13 MESZ - ZM=334°
RGB mit 6880mm
Mars am 16. Oktober 2005 um 01h13 MESZ


Mars am 13. Oktober 2005
In den Morgenstunden des 13. Oktober 2005 war der Mars noch 73 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe hat sich hier schon auf 19,21 Bogensekunden gesteigert. Von der Erde waren bereits 96,33 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar. Der Planet stand hier in einer Höhe von 57,8° über dem Südhorizont auf 185,3° Azimut. Die deutliche Luftunruhe in Verbindung mit Windströmungen hat sich bei dieser Aufnahme allerdings störend bemerkbar gemacht.

03h06 MESZ - ZM=28,3°
RGB mit 6600mm
Mars am 13. Oktober 2005 um 03h06 MESZ

Erkennbar sind hier neben der Eiskappe am Südpol wieder die Wolken am Nordpol oben und östlich von Ares Vallis am rechten Marsrand. Auch das Rhombusförmige aufgehellte große Dunstgebiet über dem Solis Planum am linken Marsrand ist nun schon seit einigen Tagen auf Marsaufnahmen immer wieder zu erkennen.


Mars am 10. Oktober 2005
Bei diesen Aufnahmen in den ersten Stunden des 10. Oktober 2005 war der Mars noch 74 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Der scheinbare Durchmesser der Planetenscheibe betrug 18,89 Bogensekunden. Von der Erde waren bereits 95,55 Prozent der von der Sonne beleuchteten Oberfläche des Planeten sichtbar. Mit einer Gesamthelligkeit von -1.9mag erreichte Mars in dieser Nacht eine Flächenhelligkeit von +4.18mag pro Quadratbogensekunde. Bei Verwendung der WebCam reichte diese Flächenhelligkeit auch für Aufnahmen mit einem Öffnungsverhältnis von f/45 oder 11,4 Meter Brennweite. Zur dafür notwendigen Brennweitenverlängerung des 10-Zoll Newton 1200/254 wurde eine TeleVue Powermate 5x mit entsprechenden variablen Abstand zum CCD-Chip der WebCam benutzt. Der variable Abstand konnte mit mehreren T2-System-Elementen und der ClickLock-Okularklemme von der Fa. Baader einfach und stabil realisiert werden. Zur Aufnahme diente die Software VirtualDub. Von 3000 AVI-Bildern wurden mit Registax jeweils etwa 10 Prozent davon addiert und geschärft.

Bei diesen Aufnahmen des 10. Oktober 2005 sieht man oben im Nordpolgebiet die anscheinend immer deutlicher werdenden bläulich reflektierenden Dunstwolken in der Atmosphäre des Mars. Diese haben sich in den letzten Wochen entsprechend intensiv sichtbar entwickelt. Auch die inzwischen relativ kleine Eiskappe unten im Südpolgebiet ist auf den Aufnahmen noch gut sichtbar.

00h39 MESZ - ZM=19,5°
RGB mit 6600mm
 01h21 MESZ - ZM=29,7°
RGB mit 10300mm
Mars am 10. Oktober 2005 um 00h39 MESZ

 Mars am 10. Oktober 2005 um 01h21 MESZ

Völlig neu am Erscheinungsbild von Mars war diesmal ein sehr großes Wolkengebiet das vom linken Rand des Mars wie eine große seitliche Kappe bis etwa 50 Grad westliche Länge über das Solis Planum bis zum Valles Marineris reichte. Aber auch östlich von Ares Vallis zeigte sich in einigen Aufnahmen bei etwa 15 Grad östliche Länge ein weiteres helles Wolkengebiet am rechten Rand des Mars.

01h34 MESZ - ZM=32,9°
RGB mit 11400mm
 01h50 MESZ - ZM=36,8°
RGB mit 10000mm
Mars am 10. Oktober 2005 um 01h34 MESZ

 Mars am 10. Oktober 2005 um 01h50 MESZ

 
Die stärksten Kontraste bei der Marsoberfläche erreicht man mit Aufnahmen im Infrarot bei Wellenlängen von über 685 Nanometer. Allerdings sind hier die zarten Wolkenschleier aus der Marsatmosphäre nicht sichtbar.
 
01h59 MESZ - ZM=39,0°
IR mit 9700mm
 02h54 MESZ - ZM=52,4°
RGB mit 11300mm
Mars am 10. Oktober 2005 um 01h59 MESZ

 Mars am 10. Oktober 2005 um 02h54 MESZ

 
Auch diese Aufnahmen am 10. Oktober 2005 entstanden unter Bodennebel und bei extrem starker Betauung der optischen- und sonstigen Ausrüstungsgegenstände infolge der hohen relativen Luftfeuchte bei +3 Grad Celsius Lufttemperatur. Durch den Bodennebel, der nur wenige Meter hoch stand, wurde die Helligkeit von Mars oft deutlich verringert. Dies wirkte sich später durch eine Zunahme des Bildrauschens in den Aufnahmen aus.
 
Einige Marsgebiete mit ihren Bezeichnungen und ein Maßstabbalken
Marsgebiete und Maßstabbalken


© 2005 G. Dangl
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