Sonnenaufnahmen mit dem Personal Solar Telescope - PST

Die Chromosphäre der Sonne im Licht der roten Wasserstofflinie H-alpha bei 656,28 Nanometer

Mit dem Personal Solar Telescope - PST der Firma Coronado kann man die Chromosphäre unserer Sonne im Licht der roten Wasserstofflinie H-alpha bei 656,28 Nanometer beobachten. Auf dieser Optik aufbauend sind unter Einsatz weiterer Ausrüstung auch Aufnahmen von Protuberanzen und Spikulen am Sonnenrand sowie von Filamenten und Flares auf der Sonnenoberfläche möglich.

Nur mit einer speziellen Filtertechnik ist die gegenüber der normal sichtbaren Photosphäre etwa 1 Million mal schwächere Chromosphäre bei exakt 656,28 Nanometer jedoch erst beobachtbar.

Verwendete Kameras:
DSLR Canon EOS 20D, WebCam PCVC740K, Videokameramodul SK-1004XC/SO und Videokamera WAT-120N.


Aufnahme 24. Juni 2006
Die unten folgende H-alpha Aufnahme von zwei Filamenten auf der Sonne wurde am Personal Solar Telescope mit Nachführung durch die EQ6 bei einer Brennweite von etwa 1000mm durchgeführt. Die 400mm Brennweite des PST wurde mit der Televue Powermate 2,5x entsprechend verlängert. Als Aufnahmegerät diente dabei erstmals am PST die Videokamera WAT-120N. Da diese Kamera sehr lichtempfindlich ist, wurde zusätzlich noch ein neutrales Graufilter mit ND=0.9 zur Lichtdämpfung verwendet. Selbst mit diesem Filter kann es manchmal noch zu Übersteuerungen kommen.

Das hier sichtbare größere Filament zählt sicher zu den größten die ich bisher auf der Oberfläche der Sonne selbst beobachtet habe. Filamente sind Protuberanzen in direkter Draufsicht. Hier auf der Sonnenoberfläche kann man die Ausdehnung erkennen, aber natürlich nicht die Höhe der Protuberanz. Diese kann man nur bei Protuberanzen am Sonnenrand erkennen.

Filamente auf der Sonne am 24. Juni 2006 um 17h52 MESZ
Die Sonne am 24. Juni 2006
Aufnahme mit Videokamera WAT-120N


Aufnahmen 08. April 2006
Die unten folgenden H-alpha Aufnahmen von der Sonne vom 08. April 2006 wurden alle mit Stativ aber ohne Nachführung durchgeführt. Als Aufnahmegeräte dienten dabei erstmals für die Gesamtansicht die Digitale Spiegelreflex Kamera - DSRL Canon EOS 20D und für die nachfolgenden größeren Detailaufnahmen das Videokameramodul SK-1004XC/SO.

Gesamtansicht der Sonne am 08. April 2006 um 14h47 MESZ
Die Sonne am 08. April 2006
DSLR Canon EOS 20D

Dieses Bild oben zeigt die Sonne in einer Gesamtansicht. Am Horizont der Chromosphäre sind einige Protuberanzen deutlich erkennbar. Die höchste Protuberanz am linken östlichen Sonnenrand reicht hier bis in eine Höhe von 60.000 Kilometer über die Chromosphäre. Im Bereich der Sonnenmitte erkennt man die etwas aufgehellte aktive Region AR10869. Am westlichen rechten Sonnenrand verschwindet gerade die AR10865.

Das Bild oben ist ein Komposit aus zwei verschieden lange belichteten Aufnahmen. Für die zarten und relativ schwachen Protuberanzen wurde hier eine 64 mal längere Belichtungszeit verwendet als für die hellere Chromosphäre der Sonne.

 

Die unten folgenden Aufnahmen wurden alle mit dem Videokameramodul SK-1004XC/SO durchgeführt.

 

Die Sonne mit Protuberanz am 08. April 2006 um 16h23 MESZ
Die Sonne am 08. April 2006

Eine Protuberanz im Bereich des Nordpolgebietes der Sonne. Obwohl diese Protuberanz auf der riesigen Sonne relativ klein erscheint, ist sie mit einer Höhe von etwa 18.000 Kilometer im Vergleich zur Erdegröße tatsächlich riesig.

 

Die Sonne mit AR10865 am 08. April 2006 um 16h06 MESZ
Die Sonne am 08. April 2006

Deutlich sind hier die hellen und dunklen Stellen der aktiven Region Nr.10865 am Westhorizont der Sonnenoberfläche zu erkennen.

 

Die Sonne mit zarter Protuberanz am 08. April 2006 um 16h28 MESZ
Die Sonne am 08. April 2006

Um auch zart und schwach wirkende Protuberanzen zu erfassen, ist eine entsprechende Belichtung notwendig. Dabei wird natürlich die viel hellere Photosphäre stark überbelichtet. Wie man sieht wurde hier auf ein Komposit verzichtet.

 

Die Sonne mit großer Protuberanz am 08. April 2006 um 16h25 MESZ
Die Sonne am 08. April 2006

Diese Protuberanz ist bis in eine Höhe von 60.000 Kilometer über der Chromosphäre noch deutlich erkennbar. Um die entsprechenden Dimmensionen besser zu zeigen, wurde hier ein Bild der Erde im richtigen Maßstab in die Aufnahme nachträglich eingefügt.


© 2006 G. Dangl
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07. Juli 2006
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