Bilder vom Saturnsystem

(aufgenommen mit 10-Zoll Newton und der WebCam)

Diese Bildersammlung vom Saturnsystem wird laufend, soweit es Zeit und Witterung erlauben, durch jeweils neuere Aufnahmen ergänzt und erweitert.

Das Saturnsystem besteht aus dem Planeten mit einem Durchmesser von 120.536 km (ohne Ring) und einem Ring der eigentlich aus sieben verschiedenen Ringen (A bis G) und sechs anderen Bereichen besteht. Die bekanntesten trennenden Bereiche sind dabei die Cassini-Teilung zwischen A- und B-Ring mit einer Breite von 4.800 km und das Encke-Minimum zwischen A- und F-Ring mit einer Breite von 3.500 Kilometer. Das im Fernrohr sichtbare Ringsystem hat einen Durchmesser von 273.600 Kilometer.

Seit 03. Mai 2005 gelten insgesamt schon 46 Körper im Saturnorbit als Monde des Saturnsystems. Sie kreisen auf Bahnen im Abstand von 133.583 bis 23.600.000 Kilometer von Saturn. Der Mond Titan, der einzige Mond im Sonnensystem mit dichter Atmosphäre, hat 5150 Kilometer Durchmesser und wurde schon im Jahr 1655 von Christiaan Huygens entdeckt. Die Monde Rhea (1530 km), Japteus (1460 km), Dione (1120 km) und Tethys (1060 km) wurden alle von Giovanni Domenico Cassini in den Jahren 1671 bis 1684 entdeckt. Enceladus mit nur mehr 500 Kilometer Durchmesser wurde 1789 von William Herschel entdeckt. Der letzte der bislang bekannten 33 Saturnmonde aber konnte erst mit Hilfe der Sonde Cassini am 09. September 2004 gefunden werden.


Saturn am 25. April 2006
Diese Aufnahme wurde mit dem Videomodul SK-1004XC/SO als Erstversuch an Saturn am 25. April 2006 um 23h08 MESZ durchgeführt.

Saturn am 25.04.2006 um 23h08 MESZ
Saturn am 25. April 2006

Der 1,36 Milliarden Kilometer entfernte Planet hatte hier einen scheinbaren Durchmesser von etwa 18 Bogensekunden. Der sichtbare Ringdurchmesser beträgt dabei 39 Bogensekunden.


Saturn am 27. Februar 2006
In dieser Nacht reichte das Seeing manchmal für Aufnahmen mit über 9000mm wirksamer Brennweite. Erreicht wurde diese Brennweite durch den Einsatz der TeleVue Powermate 5x, dem Baader T-2 System und dem Baader ClickLock System.

Saturn am 27.02.2006 um 22h42 MEZ
Saturn am 27. Februar 2006

Der 1,24 Milliarden Kilometer entfernte Planet hatte hier einen scheinbaren Durchmesser von etwa 20 Bogensekunden. Der sichtbare Ringdurchmesser beträgt dabei 43 Bogensekunden.

Saturn am 27.02.2006 von 22h12 bis 22h32 MEZ
Saturn am 27. Februar 2006

Saturn erreichte am 27. Februar 2006 eine maximale Elevation von 60,8 Grad und eine scheinbare Helligkeit von -0.1mag am Südhimmel.


Das Saturnsystem am 24. Februar 2006
Dieses Bild des Saturnsystem wurde am 24. Februar 2006 um 21h15 MEZ mit der WebCam bei 1200mm Brennweite aufgenommen. Das hier vergrößerte Bild ist ein Komposit aus zwei Aufnahmen um die großen Helligkeitsunterschiede darstellen zu können.

Die visuellen Helligkeiten der Objekte bei der Aufnahme:
Saturn        -0.1 mag
1 Titan       +8.1 mag  (2076-fach dunkler als Saturn)
2 Rhea        +9.5 mag
3 Thetys     +10.0 mag
4 Dione      +10.2 mag
5 Japetus    +10.4 mag
6 Enceladus  +11.5 mag  (47444-fach dunkler als Saturn)
7 Stern      +10.27 mag (TYC 1395 1855, 2UCAC38790938)

Saturnsystem am 24. Februar 2006 um 21h15 MEZ
Saturn am 11. Jänner 2006

Der Planetenkörper von Saturn mit einem Äquatordurchmesser von 120.000 Kilometer hat hier einen scheinbaren Durchmesser von 20.15 Bogensekunden und der sichtbare Ring eine Ausdehnung von 43.4 Bogensekunden. Bei einer Entfernung von 1.24 Milliarden Kilometer erreichte der Planet eine Gesamthelligkeit von -0.1mag.


Saturn am 15. Februar 2006 mit einem Sturmgebiet als "White Spot"
Am 23. Jänner 2006 konnten mit der Saturn-Sonde Cassini Hochfrequenzsignale aufgefangen werden die offenbar durch hohe Blitzaktivität in der Saturnatmosphäre verursacht wurden. Ein Sturmgebiet mit Blitzaktivität, an der Oberfläche meist erkennbar als sogenannter "White Spot", mußte daher kurzfristig auf dem Planeten entstanden sein. Da die Sonde um diese Zeit jedoch in ihrem Orbit gerade auf der Nachtseite von Saturn stand und daher keine Aufnahmen dieser Wolkengebiete durchführen konnte, wurden Amateurastronomen um aktuelle Bilder von der Tagesseite des Planeten ersucht.

Schon in den ersten Stunden des 25. Jänner 2006 gelangen zwei Amateurastronomen aus der Nähe von Paris mit einem 12-Zoll Teleskop schöne Aufnahmen eines White Spot der sich genau an der Stelle befand wo mit Hilfe der Empfangseinrichtungen von Cassini das Sturmgebiet vermutet wurde. Auf einer südlichen Breite von -36° lag ein über 3500 Kilometer ausgedehntes Sturmgebiet, vergleichbar mit der Größe von Nordamerika. Natürlich erscheint auch ein so großes Gebiet aus einer Entfernung von 1,22 Milliarden Kilometer wieder sehr klein.

In der Zone zwischen 30 und 35 Grad Breite treten auf Saturn große Sturmgebiete relativ häufig auf. Beidseitig dieses Gebietes existieren zwei Jets mit differenten Geschwindigkeiten. Dadurch entstehen gewaltige Scherkräfte die entsprechende großflächige Turbulenzen anregen. Ein etwas kleineres Sturmgebiet als das von 2006 konnte auch schon im Februar 2005 mit der Sonde Cassini aufgenommen werden. Die Rotationszeiten in diesen Breitengraden liegen im Bereich von 10 Stunden und 38 bis 42 Minuten.

Meist bleiben solche Sturmgebiete nur wenige Tage oder Wochen aktiv und sind dabei mit einem Amateurteleskop oft auch gar nicht erfassbar. Das im Jänner 2006 entstandene Sturmgebiet ist aber das bisher größte und stärkste das je auf Saturn entdeckt wurde. Im Inneren unter den obersten Wolkenschichten verborgen entladen sich dabei Blitze die 1000 mal stärker sind als bei irdischen Gewittern.

Da auch noch im Februar 2006 Aufnahmen von Amateurastronomen aus der ganzen Welt dieses Sturmgebiet zeigten, versuchte ich ebenfalls bei der ersten Gelegenheit dieses Sturmgebiet mit meiner Ausrüstung zu erfassen. Dazu mußten natürlich gleich mehrere Faktoren zusammenpassen: Ein klarer Himmel, gutes Seeing, eine Zentralmeridianpassage des White Spot und gleichzeitig eine entsprechende Elevation von Saturn nahe der Kulmination. Leider war ein optimales Seeing auch in der teilweisen klaren Nacht des 14./15. Februar 2006 nicht vorhanden und so wurde die Erfassung dieses Sturmgebietes mit meinem 10-Zoll Newton zum Grenzfall.

Von anderen Amateurastronomen war mir schon vorher die Erfahrung bekannt, dass das Gebiet bei längeren also roten Wellenlängen nicht sichtbar war. Es war vielmehr der mittlere grüne und der kurzwellige blaue Bereich der eventuell einen brauchbaren Farbkontrast zum umliegenden Wolkenband liefern würde. Daher wurden die Aufnahmen mit starker Betonung des blauen Bereiches durchgeführt.

Aufgrund des Seeings liegt das Gebiet des White Spot nur 2 bis 6 RGB-Helligkeitsstufen über der Helligkeit des umliegenden Wolkenbandes. Der White Spot ist auf den Bildern visuell daher nur bei optimaler Bildschirmeinstellung und idealer Umgebungshelligkeit erkennbar. Die richtige Distanz zum Bildschirm ist hier ebenfalls wichtig. Die Montage unten zeigt drei Aufnahmen im Abstand von einigen Minuten. Zur besseren Orientierung wurde dieses Aufnahmeserie auch mit Orientierungsbalken versehen, die verlängert den kleinen White Spot markieren.

Wenn der Sturmwirbel noch länger existiert und dabei groß genug bleibt wird es bei entsprechender Witterung sicher noch weitere Aufnahmeversuche an Saturn mit dem Sturmgebiet geben.

Saturn am 15. Februar 2006 mit einem White Spot

Der Planetenkörper hat auf diesen Aufnahmen einen scheinbaren Durchmesser von 20.32 Bogensekunden und der Ring eine Ausdehnung von 43.8 Bogensekunden. Bei einer Entfernung von 1.22 Milliarden Kilometer erreicht der Planet eine Gesamthelligkeit von -0.2mag. Der Planet mit 120.540 Kilometer Durchmesser ist hier zu 99.97% beleuchtet.


Saturn am 28 und 29. Jänner 2006
Sehr unruhige und daher schlechte atmosphärische Aufnahmebedingungen waren in dieser ansonst sehr klaren und kalten Nacht keine gute Basis für Planetenaufnahmen. Entsprechend stark sind die Rauschanteile im Bildhintergrund. Auch die Details sind nur in sehr grober Struktur vorhanden. Der Planetenkörper von Saturn hat hier einen scheinbaren Durchmesser von 20.45 Bogensekunden und der Ring eine Ausdehnung von 44 Bogensekunden. Bei einer Entfernung von 1.22 Milliarden Kilometer erreichte der Planet eine Gesamthelligkeit von -0.2mag.

Saturn am 29.01.2006 um 00h14 MEZ
Brennweite 9500mm

Saturn am 29. Jänner 2006

 

Saturn am 29.01.2006 um 00h06 MEZ
Brennweite 9000mm

Saturn am 29. Jänner 2006

 

Saturn am 28.01.2006 um 23h58 MEZ
Brennweite 7300mm

Saturn am 28. Jänner 2006


Saturn am 12. Jänner 2006
Der Planetenkörper hat hier einen scheinbaren Durchmesser von 20.35 Bogensekunden und der Ring eine Ausdehnung von 43.9 Bogensekunden. Bei einer Entfernung von 1.22 Milliarden Kilometer erreichte der Planet eine Gesamthelligkeit von -0.1mag.

Saturn am 11. Jänner 2006

Dieses erste Bild von Saturn im Jahr 2006 wurde von mir am 12. Jänner 2006 um 00h36m MEZ vom Hof neben dem Wohnhaus durch den starken thermischen Luftwirbel des beheizten Wohnhauses mit der WebCam aufgenommen. Der Planet war bei der Aufnahme ständig in starker Bewegung. Daher sind nur wenige Details erkennbar. Bei entsprechender Witterung werden noch Aufnahmen von Saturn in thermisch ruhigerer Umgebung erfolgen.


© 2006 G. Dangl
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07. Mai 2006
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