Bilder vom Planeten Jupiter und seinen Monden

(aufgenommen mit der WebCam)

Diese Bildersammlung vom Planeten Jupiter mit dem "Großen Roten Fleck" und seinen hellsten Monden wird laufend durch jeweils neuere Aufnahmen erweitert. Das Jupitersystem steht Anfang März 2004 der Erde relativ nahe und ist daher in diesen Wochen gut beobachtbar.

Das Jupitersystem besteht aus dem Planeten mit einem Durchmesser von 142.984 Kilometer. Der Planet Jupiter ist nach der Sonne der größte und massereichste Himmelskörper in unserem Sonnensystem.

Bis zum Jahr 2004 wurden schon über 60 Monde im Jupitersystem entdeckt. Die vier hellsten Monde werden auch als die Galileischen Monde bezeichnet. Sie wurden vermutlich aber zeitgleich von Galileo Galilei und von Marius Simon etwa um 1610 entdeckt.

Mond         Bahnabstand     Durchmesser
Io            422.000 km       3630 km
Europa        671.000 km       3138 km
Ganymed      1070.000 km       5262 km
Kallisto     1883.000 km       4800 km


Jupiter mit GRF-Transit am 30. Mai 2004

Diese vier Aufnahmen unten wurden zur genauen Bestimmung der gerade aktuellen Längenposition des Großen Roten Fleck (GRF) durchgeführt. Sie zeigen Jupiter bei Brennweiten von 3000mm und 6000mm. Das Jupitersystem befand sich am 30. Mai 2004 um 21h02m MESZ in einer Entfernung von 798 Millionen Kilometer zur Erde. Bei der Aufnahme stand Jupiter etwa 44 Grad über dem Südwesthorizont. Die Planetenscheibe hat hier einen scheinbaren Durchmesser von 36.97 Bogensekunden. Deutlich ist auf den Aufnahmen der gerade stattfindende Transit des GRF zu sehen. Die Position des GRF im System II von Jupiter dürfte sich Ende Mai 2004 tatsächlich bereits auf etwa 95 Grad Länge befinden. Damit ist klar, dass sich die relativ rasche Bewegung des GRF über die Planetenoberfläche so wie schon in den vergangenen Jahren weiter fortsetzt.

 

Jupiter am 30. Mai 2004 Jupiter am 30. Mai 2004
Jupiter am 30. Mai 2004 Jupiter am 30. Mai 2004
 


Jupiter am 27. April 2004

Diese Aufnahme unten zeigt Jupiter in Originalgröße bei 6,5 Meter Brennweite um 22h10 MESZ. Das Jupitersystem befand sich dabei in einer Entfernung von 724 Millionen Kilometer zur Erde. Bei der Aufnahme stand der halb volle Mond (51% beleuchtet) etwa 30 Grad entfernt.

Jupiter mit den typischen Strukturen in den Wolkenbändern
Jupiter am 27. April 2004
Visuelle Durchmesser
Jupiter Dm=40.75 Bogensekunden (gilt für den breiteren Äquatorbereich).


Jupiter mit dem Schatten von Mond Ganymed am 18. April 2004

Diese Aufnahme unten zeigt Jupiter mit dem Schatten vom Mond Ganymed in Originalgröße bei 5,3 Meter Brennweite um 23h15 MESZ. Das Jupitersystem befand sich dabei in einer Entfernung von 706 Millionen Kilometer zur Erde. Daher erfolgte wegen der begrenzten Lichtgeschwindigkeit von etwa 300.000 Kilometer pro Sekunde dieser Ablauf eigentlich schon 39 Minuten und 15 Sekunden früher als von der Erde aus gesehen. Visuell erschien bei hoher Vergrößerung der Schattenwurf noch beeindruckender als hier auf dem Bild. Der Mondschatten wirkte dabei fast unwirklich schwarz wie ein ausgestanztes Loch in der Jupiteroberfläche.

Jupiter mit dem Schatten von Mond Ganymed
Jupiter mit dem Schatten vom Mond Ganymed am 18. April 2004
Visuelle Durchmesser
Jupiter Dm=41.74 Bogensekunden, Schatten von Ganymed auf Jupiter Dm=2.1 Bogensekunden, Ganymed Dm=1.54 Bogensekunden.

Die Bewegung von Ganymed und Schatten von 22h35 bis 23h40 MESZ
Die Bewegung von Ganymed und Schatten von 22h35 bis 23h40 MESZ

Diese Bildfolge oben zeigt in 7 Einzelbilder die Bewegung von Ganymed und seinem Schatten auf der Jupiteroberfläche am 18. April 2004 in der Zeit von 22h35 bis 23h40 MESZ. Deutlich ist dabei die fortlaufende Entfernung des Mondes vom Planeten Jupiter erkennbar.


Jupiter mit den Monden Io, Europa und Ganymed am 14. April 2004

Diese Aufnahme unten zeigt Jupiter + GRF mit den Monden Io, Europa und Ganymed in Originalgröße bei 5,5 Meter Brennweite um 23h25 MESZ. Das Jupitersystem befand sich dabei in einer Entfernung von fast 700 Millionen Kilometer zur Erde.

Mond Io - Planet Jupiter mit GRF - Mond Europa - Mond Ganymed
Jupiter + GRF mit den Monden Io, Europa und Ganymed am 14. April 2004
Visuelle Durchmesser (von links nach rechts)
Io Dm=1.07 Bogensekunden, Jupiter Dm=42.16 Bogensekunden, Europa Dm=0.92 Bogensekunden, Ganymed Dm=1.55 Bogensekunden. Der Mond Kallisto stand bei dieser Aufnahme weit rechts oben außerhalb vom Bild.

Der GRF-Transit im Detail
Am 14. April 2004 konnte man um 22h51 MESZ den Transit des Großen Roten Fleck (GRF) beobachten. Der Große Rote Fleck lag bei der unten folgenden Aufnahmeserie auf einer Längenposition von 93 Grad im System II von Jupiter. Das System II von Jupiter liegt beidseitig vom Äquatorband (System I). System I rotiert mit einer Periode von 09h50m30s und das System II mit 09h55m40.63s etwas langsamer. Der GRF liegt auf der Südhalbkugel von Jupiter und hat etwa die doppelte Ausdehnung wie die Erdscheibe. Die Form ist dabei aber eher oval. Der GRF ist ein Hochdruckgebiet dessen Wolken deutlich höher reichen als die der Umgebung. Dieser Antizyklon rotiert mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten und hat dabei mit etwa -165 Grad Celsius auch eine deutlich niedrigere Temperatur als die Umgebung.

Jupiter mit GRF in Rotation
(Bild anklicken)

Jupiter mit GRF in Rotation

Dieses animierte GIF (145 kB) oben zeigt in einer bewegten Bildfolge (9 Bilder) den Transit des GRF am 14. April 2004 in der Zeit von 22h20 bis 23h30 MESZ. Wie man deutlich erkennen kann, war das Seeing am Beginn der Aufnahmeserie nicht gut (4/10) und steigerte sich mit Schwankungen bis kurz vor Mitternacht auf etwa 7/10.


Jupiter mit dem Mond Io am 08. April 2004

Diese Aufnahme unten zeigt Jupiter und IO in Originalgröße bei 5,5 Meter Brennweite
(Jupiter Dm=42.74 Bogensekunden, Io Dm=1.09 Bogensekunden)
Jupiter mit Mond Io am 08. April 2004

Diese Aufnahme oben wurde um 23h58 MESZ als mein erster Versuch einer Okularprojektion gemacht und entstand durch ein billiges Plössl-Okular mit 10mm Brennweite. Dadurch ergaben sich durch das 10-Zoll Newton mit 1200mm Brennweite insgesamt 5,5 Meter Äquivalentbrennweite. So zeigt diese Aufnahme links neben Jupiter seinen Mond Io bereits deutlich als kleines Scheibchen. Der Mond Io ist erst zwei Minuten zuvor um 23h56 MESZ aus dem Planetenschatten von Jupiter ausgetreten. Auch diesen Vorgang konnte ich kurz vor dieser Aufnahme am Notebook-Monitor beobachten. Das Sonnenlicht kommt hier etwas schräg von rechts.
Die Aufnahme entstand bei mir in Nonndorf im Innenhof. Das Seeing war mit etwa 2 Bogensekunden nur durchschnittlich und die Abbildungsqualität wurde durch hohe Luftfeuchte leider zusätzlich etwas verschlechtert. Ab Mitternacht gab es daher auch Eisansatz an allen nach oben in Richtung Weltraum zeigenden Flächen.
Es hat sich aber gezeigt, dass mit dieser Ausrüstung sogar bei nur durchschnittlichen Sichtbedingungen Brennweiten mit etwa 6 Meter problemlos einsetzbar sind.


Jupiter mit Mond Io am 16. März 2004

Jupiter mit Mond Io am 16. März 2004

Diese Aufnahme mit 2400mm Brennweite entstand eher zufällig im Rahmen von Montierungstest mit meiner neuen parallaktischen Montierung EQ6. Sie zeigt Jupiter und rechts davon gerade noch erkennbar auch seinen Mond Io am 16. März 2004 um 19h48 MEZ kurz bevor Io hinter Jupiter verschwindet.


Jupitersystem am 17. Februar 2004

Jupitersystem am 17. Februar 2004

Diese Aufnahme des Jupitersystem entstand am 17. Februar 2004 um 00h21 MEZ mit dem 10-Zoll Skywatcher-Newton und der WebCam ToUcam Pro. Jupiter und seine Monde befanden sich dabei in mehr als 668 Millionen Kilometer Entfernung von der Erde. Eigentlich zeigt diese Aufnahme das Jupitersystem aber schon in den Positionen um 23h44 MEZ des 16. Februar 2004 da das Licht für die Distanz bis zur Erde 37 Minuten Laufzeit benötigte. Die Aufnahme entstand mit einer Brennweite von nur 1200 mm. Bei sehr genauer Betrachtung kann man sogar schon hier den "GRF" unten etwas links aus der Mitte als zartes Farbfleckchen erkennen.

Die Aufnahme des Planeten Jupiter mit drei seiner vier hellsten Monde wurde nicht zusammengesetzt. Hier ist es sogar gelungen den Planeten und die Monde in einer einzigen Aufnahmesequenz zu erfassen. Dies ist nur wegen der relativ großen Helligkeiten der Jupitermonde im Bereich von +5.5mag bis +4.9mag möglich. Außerhalb des linken Bildrandes und damit hier nicht mehr sichtbar befand sich zu der Aufnahmezeit auch noch der Jupitermond Kallisto. Mit seiner Helligkeit von +6.1mag hätte auch ihn die WebCam noch problemlos erfassen können.


Jupiter mit dem "Großen Roten Fleck" am 16. Februar 2004

Der Große Rote Fleck liegt bei dieser Aufnahmeserie auf einer Längenposition von 89 Grad im System II von Jupiter.

Das System II von Jupiter liegt beidseitig vom Äquatorband (System I). System I rotiert mit einer Periode von 09h50m30s und das System II mit 09h55m40.63s etwas langsamer.

Der Große Rote Fleck (GRF), im Englischen Great Red Spot (GRS), erscheint seit einigen Jahren nur mehr als ein zarter Farbfleck. In früheren Jahrzehnten erschien er noch weitaus kräftiger. Die Entdeckung ist nicht genau dokumentiert. Sie dürfte aber entweder 1664 von Robert Hooke oder 1665 von Giovanni Domenico Cassini erfolgt sein.

Der GRF liegt auf der Südhalbkugel von Jupiter und hat etwa die doppelte Ausdehnung wie die Erdscheibe. Die Form ist dabei aber eher oval. Der GRF ist ein Hochdruckgebiet dessen Wolken deutlich höher reichen als die der Umgebung. Dieser Antizyklon rotiert mit sehr hohen Windgeschwindigkeiten und hat dabei mit etwa -165 Grad Celsius auch eine deutlich niedrigere Temperatur als die Umgebung.

Jupiter am 16. Februar 2004

Diese Bilderserie oben entstand am 16. Februar 2004 in der Zeit von 23h39 MEZ bis nach Mitternacht um 00h45 MEZ des 17. Februar 2004. Deutlich ist von Bild zu Bild die Drehung des Planeten mit dem Großen Roten Fleck nach rechts zu erkennen. Der Transit des Großen Roten Fleck erfolgte am 16. Februar 2004 exakt um 23h59 MEZ. Um diese Zeit stand der GRF in der Mitte der Planetenscheibe.

Die WebCam wurde im Primärfokus des 10-Zoll Skywatcher-Newton und durch den Einsatz einer 2-fach Barlowlinse bei einer wirksamen Brennweite von 2400mm verwendet. Bei den beiden letzten Bildern nach Mitternacht wurde durch eine neue Fixierung der WebCam sogar eine Brennweite von etwa 2600 mm erreicht. Die Nachführung auf der Dobson Montierung erfolgte wie immer mit der Hand. Als Standort wurde wieder unser Innenhof direkt in Nonndorf gewählt.

© 2004 G. Dangl
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22. März 2005
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