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Dieses Bild entstand am 08. Dezember 2003 um 16h58 MEZ mit 2400mm Brennweite. Mars stand dabei am Südosthimmel in etwa 35 Grad Höhe über dem Horizont. Die Planetenscheibe hat hier einen scheinbaren Durchmesser von nur mehr 10.28 Bogensekunden und zeigt als Zentralmeridian 331.4 Grad. Obwohl die zu 87 Prozent beleuchtete Planetenscheibe bereits sehr klein erscheint, sind deutlich Oberflächendetails wie Mare Serpentis, Sinus Sabaeus und Syrtis Major sichtbar. Auch die Eiskappe vom Marssüdpol ist unten als winziges helles Detail gerade noch erkennbar. Der Mars befindet sich bei dieser Aufnahme bereits über 136 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Somit neigt sich ein Erdjahr mit einer Rekord-Opposition des Planeten Mars dem Ende zu. Erst im November 2005 werden wir mit einem scheinbaren Durchmesser von etwa 20 Bogensekunden den Planet Mars wieder in fast ähnlicher Größe wie im August 2003 am Südhimmel beobachten können. Allerdings wird dann die Beobachtbarkeit wegen der sehr viel größeren Horizonthöhe auch um viele Klassen besser sein als im Jahr 2003.
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Dieses Bild entstand am 16. September 2003 um 00h51 MESZ bei miserablen Seeing. Aus Zeitgründen musste ich diese Aufnahme direkt neben meinem Wohnhaus in nur zwei Meter Abstand zur Außenmauer durchführen. Da der Blick auch noch über Nachbarhäuser hinweg führte, war Mars am Bildschirm des Notebook ein sich ständig bewegender und verformender rötlicherer Ball. Ruhige und klare Planetenbilder mit Details sind eben nur in ausreichender Entfernung zu abstrahlenden Mauerwerken möglich.
Das Auffälligste an diesem Bild ist aber die bereits extrem kleine Polkappe am Südpol des Mars. Noch drei Wochen zuvor, am 26. August 2003, erschien diese Trockeneisfläche doch etwa dreimal so groß.
Der Planet stand bei der Aufnahme am 16. September 2003 in 22.9 Grad Höhe über dem Südwesthorizont (Az=198.1 Grad). Die Planetenscheibe mit einem scheinbaren Durchmesser von 23.43 Bogensekunden zeigt hier als Zentralmeridian 144.2 Grad.
![]() | Dieses Bild links stammt vom Weltraumteleskop Hubble und wurde am 27. August 2003 um 01h00m MESZ und damit genau einen Tag nach meinen drei Aufnahmen unten vom 26. August 2003 aufgenommen. Das Hubblebild links zeigt die gleiche Region von Mars und eignet sich daher besonders gut als Vergleich. Copyright: NASA, J. Bell (Cornell U.) and M. Wolff (SSI) |
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Die drei Bilder von Mars in der oberen Reihe wurden von mir innerhalb von 50 Minuten aufgenommen. Jeweils darunter befindet sich eine Simulationsgrafik von Guide8. Es ist hier schon deutlich die Rotation von Mars in diesen 50 Minuten zu erkennen. Der Zentralmeridian ist hier im Zeitraum von 01h05m bis 01h55m um insgesamt 12.19 Grad gewandert. Mars rotiert mit 24 Stunden und 37 Minuten bekanntlich etwas langsamer als die Erde. Noch deutlicher ist allerdings die bereits starke Verkleinerung der Südpolkappe gegenüber früheren Aufnahmen zu sehen. Die Aufnahmen wurden mit einer Brennweite von 2400mm freihändig mit der Dobson-Montierung durchgeführt.
Der Planet steht auf diesen Aufnahmen mit etwa 55.777 Millionen Kilometer der Erde schon relativ nahe. Die sichtbare Scheibe des Planeten ist zu 99.77 % von der Sonne beleuchtet und hat einen scheinbaren Durchmesser von 25.09 Bogensekunden. Dadurch stieg die visuelle Helligkeit bereits auf den hohen Wert von -2.8 mag.
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Dieses Bild vom 04. August 2003 wurde um 03h00 MESZ und somit etwa 5 Minuten vor der Kulmination aufgenommen. Es zeigt Mars mit einer Brennweite von nur 2400 mm. Der Zentralmeridian lag bei 197.84 Grad. Der Planet ist hier bereits zu 96,69 Prozent von der Sonne beleuchtet und der scheinbare Durchmesser beträgt 22,87 Bogensekunden. Mein Sohn Daniel bediente den Computer mit der Aufnahmesoftware. Und ich bemühte mich durch manuelle Ausrichtung der Dobson-Montierung den Planeten doch einige Sekunden im nur 1/16 Grad Blickfeld der WebCam zu halten.
Die Südpolregion zeigt am Rand der Poleiskappe deutlich dunkle Bereiche der inzwischen eisfreien Marsoberfläche. Der darüber liegende breite dunkle Bereich wird von rechts nach links ansteigend durch die Gebiete des Mare Sirenum, Mare Cimmerium und dem Mare Tyrrhenum gebildet. Oben bildet das Gebiet von Lemuria die Abgrenzung zum Nordpolgebiet des Mars. Ein Marsbild unten vom 26. Juni 2003 zeigt etwa die gleichen Regionen wie dieses Bild. Damals war Mars mit 88 Millionen Kilometer allerdings noch viel weiter von der Erde entfernt als nun am 04. August 2003 mit 61 Millionen Kilometer.
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In der Nacht vom 19. auf den 20. Juli 2003 war nach einem kurzen Blick durch das Fernrohr sofort klar, dass momentan gute Sichtbedingungen herrschten und die Luft auch relativ ruhig stand. Dieses Bild vom 20. Juli 2003 wurde um 04h07 MESZ aufgenommen und zeigt rechts eine Marsaufnahme mit einer Brennweite von 2400 mm. Links zum Vergleich eine Simulation mit dem Astronomieprogramm GUIDE8. Der Zentralmeridian lag um 04h07 MESZ genau bei 351.13 Grad. Der Planet ist hier bereits zu 93,41 Prozent von der Sonne beleuchtet und der scheinbare Durchmesser beträgt 20,13 Bogensekunden. Die Eiskappe in der Südpolregion scheint schon etwas geschrumpft zu sein. Deutlich sind aber noch viele weitere Oberflächendetails aus der versuchten Simulation links auch im realen Bild rechts zu erkennen. Bei der rein manuellen Ausrichtung mit der Dobson-Montierung kann man mit der erreichten Bildqualität durchaus zufrieden sein.
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Diese drei Bilder vom 11. Juli 2003 um etwa 03h30 MESZ zeigen monochrome Marsaufnahmen mit Brennweiten von 1200, 1800 und 2400 mm. Obwohl in dieser Nacht der Himmel herrlich klar war und wirklich gute Durchsicht herrschte, war das sogenannte "Seeing" eigentlich miserabel. Der Planet tanzte durch die bewegten Luftzellen förmlich am Bildschirm des Notebook. Daher ist die Ausbeute und damit die Qualität der Aufnahmen aus dieser Nacht auch als sehr bescheiden einzustufen. Allerdings ist der Eispanzer am Südpol des Mars (in den Bildern unten rechts) aber auch hier noch deutlich zu sehen. Der visuelle Durchmesser der Marsscheibe wird vom 11. Juli bis zum 27. August 2003 noch um 36,1 Prozent ansteigen.
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Das Bild oben wurde am 26. Juni 2003 um 02h54 MESZ in der Nähe von Nonndorf aufgenommen. Bei einer Brennweite von 2400 mm liegt man hier mit der freihändigen Einstellung und Ausrichtung des 10-Zoll Newton Dobson eigentlich schon leicht über der Grenze des Machbaren. Das Teleskop ist dabei manuell auf wenige 1/100 Grad genau auf den sich andauernd bewegenden Planeten auszurichten. Dieser bleibt dann jeweils aber auch nur für etwa 15 Sekunden im Blickfeld. So arbeitet man oft mehrere Stunden um wenige Minuten von brauchbaren Aufnahmen zu erhalten. Selbst entworfene und gebaute technische Zusatzeinrichtungen sollen hier in einigen Tagen eine doch deutliche Vereinfachung der Aufnahmetechnik sowie auch eine weitere Verbesserung der erreichbaren Aufnahmequalität ermöglichen.
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Die eisigen Polgebiete waren auch visuell bei 200 und 400-facher Vergrößerung sehr deutlich erkennbar. Die Planetenscheibe von Mars hatte am 25. Juni 2003 einen scheinbaren Durchmesser von etwa 15,7 Bogensekunden erreicht. So sind auch bereits einige bekannte Details von der Marsoberfläche am Bild von 02h55 MESZ zu sehen.
Was waren die Extrembedingungen bei dieser Aufnahme?
Diese Aufnahme entstand am 17. Juni 2003 um 02h45 MESZ mit meinem kleinen Optus-Newton 76/700. Nach einer kompletten Neujustage wurde das Optus mit Webcam kurz auf den noch 16,4 Grad tiefstehenden Mars gerichtet. Da ich allerdings für eine Auskühlphase des Teleskops keine weitere Zeit aufbringen wollte, fand die Aufnahme im Innenraum hinter einer 3-fach Isolierverglasung und dabei notwendigerweise im Schrägwinkel von 30 Grad zum Glas statt. Eigentlich reichen schon diese Bedingungen um ein sehr schlechtes Bild zu garantieren. Die für Mars zu kleine Brennweite des Optus lieferte mit 700 mm dann auch nur einen 9-Pixel großen unscharfen Fleck auf den Bildschirm des Notebook. Neben der fehlenden Dunkelheit einer astronomischen Dämmerung ab Mitte Juni war die helle Straßenlaterne in Blickrichtung Mars dann eigentlich auch schon egal. Bleibt noch zu erwähnen, dass im Abstand von nur 30 Grad der mit 91 % Beleuchtung noch fast volle Mond stand.
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Obwohl in diesem Bild die Information von nur 53 Bildpixeln steckt, ist die Phase des Planeten Mars durchaus korrekt erkennbar. Er war zum Zeitpunkt der Aufnahme zu 88.14 % beleuchtet und die dunkle Seite befand sich auf der rechten Planetenseite. Mehr kann man unter den oben genannten Bedingungen nicht erwarten.
09. Jänner 2004 |
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