Das Saturnsystem besteht aus dem Planeten mit einem Durchmesser von 120.536 km (ohne Ring) und einem Ring der eigentlich aus sieben verschiedenen Ringen (A bis G) und sechs anderen Bereichen besteht. Die bekanntesten trennenden Bereiche sind dabei die Cassini-Teilung zwischen A- und B-Ring mit einer Breite von 4.800 km und das Encke-Minimum zwischen A- und F-Ring mit einer Breite von 3.500 Kilometer. Das im Fernrohr sichtbare Ringsystem hat einen Durchmesser von 273.600 Kilometer.
Bis zum Jahresende 2003 wurden insgesamt schon 31 Monde im Saturnsystem entdeckt. Der Mond Titan mit 5150 Kilometer Durchmesser wurde schon im Jahr 1655 von Huygens entdeckt. Die Monde Rhea (1530 km), Japteus (1460 km), Dione (1120 km) und Tethys (1060 km) wurden alle von Cassini in den Jahren 1671 bis 1684 entdeckt.
Der bekannteste Ringplanet unseres Sonnensystems hatte bei dieser Aufnahme 18.86 Bogensekunden scheinbaren Durchmesser und war zu 99.7% beleuchtet. Der Gasplanet Saturn war bei dieser Aufnahme über 1,3 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Die Aufnahme wurde mit 2400mm Brennweite durchgeführt.
Diese Aufnahme des Saturnsystem entstand am 26. Dezember 2003 um 23h46 MEZ mit dem 10-Zoll Skywatcher-Newton und der WebCam ToUcam Pro. Saturn und seine Monde befanden sich dabei in mehr als 1,2 Milliarden Kilometer Entfernung von der Erde. Eigentlich zeigt diese Aufnahme das Saturnsystem aber schon in den Positionen um 22h39 MEZ da das Licht für die Distanz bis zur Erde 67 Minuten Laufzeit benötigte.
Die Aufnahme des Planeten Saturn mit einigen seiner hellsten Monde wurde natürlich aus zwei einzelnen Bildern zusammengesetzt. Da der Planet fast 16.000 mal so hell wie der hier schwächste sichtbare Mond Dione ist, könnte man nicht alle Objekte auf einem Bild optimal belichten. Daher wurde bei der Mondaufnahme der dabei extrem überbelichtete Planet Saturn durch eine kurz vorher richtig belichtete Aufnahme des Planeten ersetzt. Außerhalb des rechten Bildrandes und damit hier nicht mehr sichtbar befand sich zu der Aufnahmezeit auch noch der Saturnmond Japetus. Mit seiner Helligkeit von +10.0mag hätte ihn die WebCam aber ebenfalls problemlos erfassen können.
Mit dieser Aufnahme der Saturnmonde zeigte sich auch, dass die WebCam Philips ToUcam Pro (PCVC740K) in Verbindung mit einem 10-Zoll Newton sogar noch Objekte bis zu etwa +11mag erfassen kann. Das sind etwa 100 mal schwächere Objekte als mit freiem Auge sichtbar. Darüber hinaus wird eine Trennung des Nutzsignals vom Rauschsignal dann doch schon sehr schwierig.
In der Grafik unten sieht man neben den exakten Positionen auch den genauen Verlauf der Umlaufbahnen dieser vier Saturnmonde. Sie kreisen aus dieser Ansichtsrichtung alle im Uhrzeigersinn um den Planeten.
Die Umlaufzeiten: Titan 15,940 Tage, Rhea 4,518 Tage, Dione 2,737 Tage und Tethys 1,888 Tage.
Die von der NASA entwickelte Sonde Cassini wird mit der von der ESA entwickelten Zweitsonde Huygens am 01. Juli 2004 das Saturnsystem erreichen. Die Huygens-Kapsel wird dann nach dem Loslösen von Cassini am 24. Dezember 2004 einige Tage später, am 14. Jänner 2005, auf dem Saturnmond Titan landen und auch noch kurze Zeit Daten von der Oberfläche liefern können. Titan ist der bisher einzige bekannte Mond unseres Sonnensystems mit einer eigenen Atmosphäre.
Diese vier verschiedenen Bilder oben entstanden am 26. Dezember 2003 in der Zeit von 23h30 MEZ bis kurz nach Mitternacht um 00h15 MEZ des 27. Dezember 2003. Die WebCam wurde im Primärfokus des Skywatcher-Newton bei einer wirksamen Brennweite von 1200mm und durch den Einsatz einer 2-fach Barlowlinse auch mit 2400mm verwendet. Es sind dies die ersten Bilder von Saturn die ich mit dem 10-Zoll Newton versucht habe. Die Nachführung auf der Dobson Montierung erfolgte - wenn überhaupt - mit der Hand. Somit konnten immer nur wenige Bilder in Reihe aufgenommen werden. Der Himmel war leider meist auch nur zu etwa 85 % klar. Daher habe ich als Standort auch nur unseren Innenhof direkt in Nonndorf gewählt. Bei wirklich optimalen Himmel muss man schon einen Standort am südlichen Dorfrand wählen, um so keine Straßenlampen und auch keine beheizten Hausdächer mit rauchenden Schornsteinen unter der Sichtlinie zum Planeten zu haben.
Allerdings sind Details wie Wolkenbänder auf der Planetenoberfläche doch deutlich erkennbar. Auch die Cassiniteilung zwischen den Ringen A und B ist eigentlich umlaufend sichtbar. Damit kann man für die ersten Versuche zufrieden sein.
Bei den diversen Einstellungen der WebCam gibt es in Zukunft auch noch einiges zu optimieren. Dann wird vielleicht die Bildqualität bei gutem Himmel noch besser werden.
Diese drei Saturnaufnahmen wurden mit sichtlich mehr Aufwand berechnet und zeigen daher Saturn in noch besserer Qualität. |
Objekt : | Saturn am Südhimmel am 09. Februar 2003 |
Objektentfernung : | 1.268.100.109 km |
Himmelskoordinaten : | Saturn Altitude 63.2 Grad, Azimut 175.9 Grad, (RA 05h26m29.856s, DEK 22.049847 Grad) |
Aufnahmedatum : | 09. Februar 2003 |
Aufnahmezeit : | 20h 00m MEZ (19h 00m UTC) |
Aufnahmeort : | Nonndorf 12 A-3830, 48.78 Nord, 15.24 Ost, 550 NN |
Nachführung : | keine - Fernrohr mit Webcam am Stativ |
Einzelbildbelichtung : | 1/250 Sekunde |
Bildrate : | 5 Bilder / Sekunde |
Bildformat : | 640 x 480 - Farbe |
Brennweite : | 700 mm Effektiv Newton Fernrohr Optus 76/700 mit Webcam im Primärfokus |
Webcam : | Philips ToUcam Pro (PCVC740K) ohne Umbau (nur interne SMD-LED abgeschlossen) Webcamadapter 31.75mm (1¼ Zoll) Astronomik IR-Sperrfilter |
Kühlung : | keine - Kamerachip war bei -8 Grad Celsius Außentemperatur auf etwa +5 Grad Celsius |
Bildsoftware : | Giotto 1.21 |
Bildauslese : | Automatisch 25 % von insgesamt 64 Bildern, kein Dunkelbildabzug |
Beschreibung : | Der Halbmond stand bei dieser Aufnahme sogar nur 28 Grad von Saturn entfernt am Südwesthimmel. Das Seeing war aber so gut, dass trotzdem brauchbare Aufnahmen möglich waren. Es ist zwar deutlich die Ringstruktur erkennbar, aber die Qualität der Saturnaufnahmen ist hier sicher noch nicht optimal. Dieses Objekt zeigt jedoch auch schon etwas die physikalischen Grenzen einer Optik mit nur 76 Millimeter Durchmesser auf. |
19. März 2004 |
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