Diese Fleckengruppe schleuderte am 28. Oktober 2003 um 12h10 MEZ ein Rekordflare mit der Stärke X17.2 und der unglaublichen Geschwindigkeit von 2125 Kilometer pro Sekunde in Richtung Erde. Die Schockfront der Partikel traf daher schon in den frühen Vormittagsstunden des 29. Oktober 2003 auf das Magnetfeld der Erde. Dadurch traten in Nordamerika zu dieser Zeit starke Polarlichter auf. Am Abend des 29. Oktober 2003 verhinderte aber starker Nebel im Waldviertel vorerst eine Sichtung von Polarlichter.
Am 29. Oktober 2003 um 21h49 MEZ ereignete sich auf der Sonne jedoch ein zweites kräftiges Flare der Stärke X10.0. Wieder war der Verursacher diese Fleckengruppe Nr. 10486. Diese Partikel trafen am nächsten Abend und in der folgenden Nacht vom 30. auf den 31. Oktober 2003 ebenfalls auf das Magnetfeld der Erde und erhöhten dadurch die Polarlichtaktivität noch weiter. Da der Himmel vor Mitternacht fast wolkenfrei wurde, konnten ab etwa 23h30 MEZ des 30. Oktober 2003 auch im Waldviertel bis etwa 02h30 MEZ herrliche und ungewöhnlich starke Polarlichter beobachtet werden.
Am 04. November 2003 gab es um 20h48 MEZ bei der Sonnenfleckengruppe 10486 ein Rekordflare. Die Röntgenstrahlen-Sensoren vom Satellit GOES waren dadurch für 11 Minuten in der Begrenzung. Obwohl die Fleckengruppe dabei schon am Sonnenrand stand und somit nur ein geringer Teil des Flare direkt in Richtung Erde wirkte, führte die kurz darauf eintreffende hochenergetische Strahlung in Nordamerika zu massiven Funkstörungen. Später konnte dieses Flare als das stärkste jemals von Menschen auf der Sonne gemessene Flare mit der bisherigen Rekordstärke von X28(!) definiert werden.
Als Aufnahmeoptik wurde das 254/1200 mm Newton mit Dobson-Montierung und als Kamera die WebCam Philips ToUcam Pro (PCVC740K) verwendet. Bei 1200 mm Brennweite hat man mit dieser Kamera ein Blickfeld bei dem etwa 1/5 des Sonnenscheibendurchmessers erfasst werden kann. Mit manueller Dobson-Nachführung kann man so knapp über 100 Bilder in einer Serie gewinnen und später am Computer bearbeiten.
So wurden jeweils 128 Bilder in voller Auflösung (640 x 480 Pixel) aufgenommen und dabei sofort in das Notebook geladen. Von den 5 Bildern pro Sekunde wurde jedes mit nur 1/1500 Sekunde belichtet, da die Sonnenscheibe trotz Baader-Folienfilter 1:100.000 (ND=5) noch immer eine relativ große Flächenhelligkeit aufweist. Ein großes Problem stellen bei Sonnenaufnahmen am Tag aber immer wieder die Einstellung der Schärfe und bedingt durch die Temperatur das schlechte Seeing (Luftunruhe) dar.
09. Mai 2004 |
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