Iridium-Flares sind auch im Waldviertel gut sichtbar

(Nur Sonne und Mond erscheinen heller)

Iridium Satellit - 6kB

Iridium-Flares sind sehr gut sichtbare Lichtreflexionen, hervorgerufen durch die Iridium-Kommunikationssatelliten. Iridium ist ein weltweites Telefonsystem mit direkter Satellitenverbindung. Dadurch funktioniert dieses System an jeder Stelle der Erdoberfläche.
Jeder Iridium-Satellit hat unter den 2 Solarpaneelen jene 3 Antennenflächen, die mit ihrer stark spiegelnden Oberfläche diese weithin sichtbaren Flares verursachen.

Iridium

Für die Beobachtung von IRIDIUM-Flares brauchen Sie kein Fernglas oder Fernrohr.

Die Tabellendaten gelten exakt für den jeweiligen Ort. Wählen Sie nun einen Ort aus der Tabelle unten, der ihrer eigenen östlichen Längenposition (Senkrechte Linie auf einer Karte) am nächsten kommt. Bei zunehmender Entfernung Ihres Standortes in östlicher- oder westlicher Richtung kann die maximale Helligkeit des Flare schon wesentlich von den Tabellenwerten abweichen. Vergleichen Sie dazu aus der Tabelle die Angaben für das Maximum mit Ihrem Beobachtungsstandort. Eine Nord-Süd Abweichung führt zu viel geringeren Helligkeitsabweichungen und nur zu einer kleinen Zeitabweichung von unter 10 Sekunden.
Kartenbeispiel: Für Vitis sind die Daten von Zwettl (Linie) genauer als die Daten von Waidhofen/Thaya oder Gmünd.

Waldviertelkarte - 12kB

Iridium Flares - Tabellen berechnet für das Waldviertel - Quelle www.heavens.above.com

Allentsteig

Bad Großpertholz

Brunn an der Wild

Dobersberg

Drosendorf

Gastern

Gerotten

Gmünd NÖ

Göpfritz an der Wild

Grametten

Großschönau

Groß Siegharts

Hausbach bei Schwarzenau

Heidenreichstein

Horn

Höhenberg

Karlstein/Thaya

Kautzen

Litschau

Ludweis

Nonndorf bei Waidhofen/Thaya

Oedt bei Martinsberg

Pfaffenschlag

Raabs/Thaya

Schrems

Schönau bei Litschau

Schwarzenau

Seyfrieds

Vitis - Sonnensiedlung

Waidhofen/Thaya

Weitra

Zwettl

Zu den Tabellen sollten Sie aber unbedingt diese Erklärungen dazu lesen!

Erklärungen zu den Sichtbarkeitstabellen

 

Iridiumflare - Kurzbeschreibung

Seit Mai 1997 wurden laufend Iridium-Satelliten gestartet. Von einer Trägerrakete vorerst in eine Orbithöhe von 500 km gebracht, erreichten diese innerhalb von 2 Wochen mit Eigenantrieb eine Endhöhe von 780 km. Iridium-Satelliten kreisen mit 86.4 Grad Bahnneigung fast über Nord- und Südpol. Schon mit 66 um die Erde verteilten Satelliten ist es daher möglich, jeden Punkt der Erde zu erreichen. Da jedoch Reserven notwendig sind und nicht alle Satelliten ihre volle Fuktionsfähigkeit erreichen konnten, wurden bis Dezember 1998 bereits 86 Iridium-Satelliten gestartet. Am 24. September 1998 ging das Iridium-System in Betrieb. Leider konnte nicht der erwartete Erfolg erreicht werden. Schon im März 2000 erfolgte aus Kostengründen vorerst die Einstellung des Iridium Satelliten-Telefonsystems. Ab 2001 ist der Fortbestand der Satelliten wieder gesichert. Derzeit wird das Iridium-System von neuen Betreiberfirmen wieder betrieben und gewartet. Solange dabei die Satelliten im Orbit kontrolliert werden, kann man noch weiterhin diese Iridium-Flares vorherberechnen und daher auch beobachten.

Jeder Iridium-Satellit hat 3 Antennen um 120 Grad versetzt angeordnet mit einer Größe von 188 x 86 cm, die eine stark spiegelnde Oberfläche haben. Dadurch kann es vorkommen, dass Sonnenlicht von einem dieser auf 780 km Höhe kreisenden Satelliten direkt auf einen kleinen Bereich der Erdoberfläche gespiegelt wird. Dieser "Lichtkegel" wandert nun mit der Satellitengeschwindigkeit (ca. 7 km / Sekunde) über die Erdoberfläche. Je näher dabei ein Standort vom Reflexionszentrum gestreift wird, umso heller erscheint dort das Flare. Wie macht sich ein Flare für einen Beobachter auf der Erde bemerkbar?

Normalerweise sind Iridium-Satelliten mit freiem Auge nicht sichtbar. Wenn nun der Winkel zwischen Sonne - Satellit - Beobachterstandort zufällig stimmt, erscheint der Iridium-Satellit innerhalb weniger Sekunden auf dem Himmel aus der Dunkelheit als immer heller werdender Stern, der sich dabei langsam bewegt. Dieses Schauspiel dauert ca. 20 Sekunden. Dabei kann der Satellit zum hellsten Objekt neben dem Mond am Himmel werden. Danach nimmt die Helligkeit wieder ab, bis der Satellit für das freie Auge wieder unsichtbar wird.

Bei besonders günstiger Konstellation können die hellsten Iridium-Flares sogar am Taghimmel sichtbar werden! So konnte am 1. Mai 1998 um 19h47 im Waldviertel ein Flare am hellen Himmel gesehen werden, obwohl die Sonne noch über dem Horizont stand.

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10. August 2015
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