Spiegelreinigung beim 10 Zoll Newton Teleskop

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Mein 10-Zoll Skywatcher Newton Teleskop 1200/254mm wurde im Mai 2003 als Dobson gekauft. Seit dem März 2004 wird das Newton Teleskop aber hauptsächlich auf einer parallaktischen Montierung EQ6 betrieben. Nach hunderten von Beobachtungseinsätzen unter verschiedensten Bedingungen hatte der Spiegel im Frühjahr 2009 schon ziemlich viel erkennbaren Schmutz auf der Oberfläche angesammelt.

Da etwas feiner Staub jedoch keineswegs die Abbildungsqualität merklich verschlechtert und Reinigungsvorgänge oft die Oberfläche unnötig abnutzen, sollte ein Teleskopspiegel nur dann gereinigt werden wenn schon stärkere Verschmutzung erkennbar ist. Aber auch bei angeklebten Pollen die meist in der warmen Jahreszeit auf einer betauten Spiegeloberfläche kleben bleiben, sollte man nicht allzu lange mit einer Reinigung warten. Denn organische Stoffe starten mit der Zeit und begünstigt durch Taufeuchtigkeit oft chemische Vorgänge die dann bald dauerhafte Flecken auf der Spiegeloberfläche hinterlassen könnten.

Generell sieht jeder Teleskopspiegel der mit einer Taschenlampe im Tubus von außen beleuchtet wird meist ziemlich verschmutzt aus. Selbst zarter Staub der optisch keinerlei Verschlechterung bringt wirkt hier so als ob der Spiegel total verschmutzt wäre. Daher muß man die Oberfläche schon genauer betrachten und dann entscheiden. Bei mir war die Entscheidung zur Reinigung nach sechs Jahren intensivem Einsatz in oft sehr feuchten Nächten nun nicht mehr schwer. Hier sollte eine Reinigung auf jeden Fall eine viel bessere optische Oberfläche bringen.

Unter Lichteinfall wirkte der Spiegel bereits besonders stark verschmutzt. Die wichtige runde Markierung des Mittelpunkts ist hier ebenfalls klar erkennbar.		Vor dem Markieren und dem Spiegelausbau wird die genaue Justage noch einmal mit einem barlowed Laser kontrolliert.
Im ausgebauten Zustand konnte man die Verschmutzung der Spiegeloberfläche aus der Nähe und somit im Detail betrachten. Ein kleiner schwarzer Punkt in der Ringmitte mit wasserfestem Stift soll bei einem evetuellen Ablösen des Ringes bei der Reinigung dann später helfen einen neuen Ring exakt aufzukleben.		An der leeren Spiegelhalterung sieht man deutlich, dass der relativ dicke 10-Zoll Spiegel bei diesem Skywatcher Newton nur auf drei Punkten gelagert wird.
Der Spiegel wurde zuerst einmal für eine Stunde in warmes Wasser mit etwas Spülmittel gelegt. Schon dadurch haben sich viele Verunreinigungen von der Spiegelfläche schonend von selbst abgelöst.		Später wurde der Spiegel in einer Wanne auf einem Handtuch schräg gelagert und mit einer Handbrause schonend abgespült. Aber die Oberfläche erschien danach noch immer nicht völlig blank.
Die Endreinigung der Oberfläche erfolgte mit Wattestäbchen. Diese wurden in warmes Wasser getunkt bis sich die Watte etwas ablöste. Mit dieser nassen abstehenden Watte wurde ganz zart in kleinen Bewegungen über die Oberfläche gewischt. Nach etwa 15 Minuten war so die ganze Fläche schonend gereinigt und der Spiegel sah nun tatsächlich aus wie absolut neu.		Der Spiegel wurde am Schluß mit destiliertem Wasser schräg stehend abgespült und letzte Tropfen mit den Ecken eines Papiertaschentuches aufgesaugt. Dann wurde er entsprechend den vorher angebrachten Markierungen wieder in gleicher Position wie vorher in die Halterung eingebaut. Auch der Mittenring hatte die Reinigung problemlos überstanden.
Beim Einbau muß man stets darauf achten, dass keine der Halteklammern den Spiegel tatsächlich niederpresst. Hier sollte ein ganz kleiner Luftspalt dafür sorgen, dass der Spiegel durch den Druck einer Klammer nicht zusätzlich verformt wird.		Auch der elliptische Fangspiegel des Newton Teleskops wurde bei der Gelegenheit aus der Spinnenhalterung ausgebaut und der gleichen Reinigungsprozedur unterzogen wie der parabolische Hauptspiegel.
Man kann hier ebenfalls die greinigte und nun sehr blanke Oberfläche des Fangspiegels gut erkennen.		Nach dem Einbau und Justieren der optischen Flächen mit einem Cheshire Justierokular und dem barlowed Laser war das 10-Zoll Newton Teleskop wieder einsatzbereit. Stets dabei bei irgendwelchen Tätigkeiten im Arbeitsraum - unser Haustiger. Hier allerdings schon etwas müde ;-).