Dezember 2004 - Komet MACHHOLZ C/2004 Q2 beobachtbar:
Der am 27. August 2004 von Donald E. Machholz neu entdeckte Komet MACHHOLZ C/2004 Q2 wird im Zeitraum von Dezember 2004 bis Februar 2005 mit einem Fernglas relativ leicht am Himmel zu beobachten sein. In den ersten beiden Jännerwochen 2005 wird er sogar freisichtig und dabei fast im Zenitbereich sichtbar sein. Dieser Komet C/2004 Q2, den Machholz mit einem Fernrohr mit nur 15 cm Durchmesser visuell entdeckte, ist insgesamt bereits seine zehnte Kometenentdeckung. Donald E. Machholz sucht schon seit 1975 nach Kometen und hat bis in das Jahr 2004 dafür bereits über 7000 Stunden aufgewendet.
Genaue Informationen zur Sichtbarkeit im Waldviertel gibt es auf einer eigenen Seite zum Komet MACHHOLZ C2004 Q2 .
09. und 19. November 2004 - Meteorschauermaxima der Leoniden:
Die Meteorschauer der Leoniden werden jedes Jahr durch Staubteilchen des Kometen Komet 55P/Temple-Tuttle verursacht. Dieser Komet umrundet alle 33 Jahre die Sonne. Durch die Sonnennähe erwärmt sich dabei der eisige Kometenkern und es kommt zu Gasausbrüchen bei denen viele kleine Staubteilchen die Kometenoberfläche verlassen. Diese Teilchen kreisen als viele Millionen Kilometer langer und etwa 35.000 Kilometer breiter "Staubkanal" weiterhin auf ähnlicher Bahn wie der Komet selbst um die Sonne. Die Bahnen dieser Staubkanäle werden aber durch den Strahlungsdruck der Sonne langsam nach außen in Richtung Erdbahn gedrängt. Dabei werden die kleineren und leichteren Teilchen stärker beschleunigt als schwerere. Ältere Staubkanäle haben daher einen größeren Anteil an schweren Teilchen und sorgen so für eine geringere Anzahl von Meteorerscheinungen die allerdings dann meist heller sind. Die Erde umkreist einmal im Jahr die Sonne und gelangt dadurch immer wieder im November in die Nähe dieser Staubkanäle. Dadurch kommt es dann zu den Meteorerscheinungen der Leoniden. Da die Erde selbst gegen die Bewegungsrichtung der Teilchen kreist, treffen diese frontal und mit 70 km/Sekunde auf die Atmosphäre wo sie in etwa 80 bis 100 Kilometer Höhe verglühen. Am 09. und 19. November 2004 gelangt die Erde wieder in die unmittelbare Nähe von Staubstreifen aus längst vergangenen Sonnenumkreisungen des Kometen.
09. November 2004 um 00h30 MEZ Teilchenstrom vom Kometendurchgang im Jahr 1001
Dieses erste Maximum mit einer maximalen Stundenrate (ZHR) von 50 könnte aus Österreich beobachtbar sein, da der Radiant der Leoniden um diese Zeit doch schon 13 Grad über dem Nordosthorizont liegt.
19. November 2004 um 07h42 MEZ Teilchenstrom vom Kometendurchgang im Jahr 1333
Das zweite Maxima im Jahr 2004 mit einer maximalen Stundenrate (ZHR) von 10 findet leider zu einem ungünstigen Zeitpunkt statt und ist in Europa nicht beobachtbar.
19. November 2004 um 22h49 MEZ Teilchenstrom vom Kometendurchgang im Jahr 1733
Dieses dritte Maxima im Jahr 2004 mit einer maximalen Stundenrate (ZHR) von 65 könnte aus Österreich schon teilweise beobachtbar sein, da der Radiant der Leoniden um diese Zeit mit 04 Grad schon über dem Nordosthorizont liegt.
Beobachtungen werden in diesen Novembertagen jeweils erst ab 22h30 MEZ sinnvoll sein, da der Radiant im Sternbild des Löwen (daher der Name - Leoniden) in Österreich erst ab dieser Zeit am Nordosthorizont aufgeht. Leoniden, die vor dieser Zeit auf die Erde treffen, sind in Österreich leider nicht beobachtbar. Nach Mitternacht bis kurz vor der Morgendämmerung wenn das Sternbild Löwe dann schon hoch am Südosthimmel steht, sollten in diesen Tagen aber doch deutlich mehr und dabei oft hellere Meteore beobachtbar sein. Im Jahr 2004 stört der Mond die Beobachtungen der berechneten Leonidenmaxima nicht.
28. Oktober 2004 - Totale Mondfinsternis:
Am 28. Oktober 2004 findet die zweite der zwei totalen Mondfinsternissen im Jahr 2004 statt. Im Gegensatz zur ersten im Mai 2004 ist diese totale Mondfinsternis von Beginn an beobachtbar. Allerdings ist diesmal das eigentliche Ende, der Penumbra Austritt, nicht mehr beobachtbar.
Mehr Informationen und Grafiken gibt es auf dieser Seite mit genauen Finsternisdaten .
14. August 2004 - Riesige Sonnenfleckengruppe auf der Sonne:
Die Aktivität der Sonne bleibt weiterhin gesteigert. Die Fleckengruppe 10649 war vor etwa 4 Wochen schon sehr groß und mit einem Fernglas sichtbar gewesen. Nun ist durch die Rotation der Sonne diese Fleckengruppe wieder auf der Sonnenscheibe sichtbar. Allerdings ist diese Fleckengruppe 10649 durch die Größenzunahme inzwischen sogar schon freisichtig mit Schutzbrille erkennbar.
Aufnahmen von Sonnenflecken gibt es auf dieser Seite mit meinen Astrobildern .
ACHTUNG: Beobachten Sie nur mit speziellen Schutzbrillen. Bei Ferngläsern oder Fernrohren unbedingt geeignete Objektivfilter (nur vorne am Glas!) verwenden. Ansonsten kommt es innerhalb von Sekunden zu Dauerschäden am Auge oder sogar zu einer Erblindung.
12. August 2004 - Meteorschauermaximum der Perseiden:
Die Perseiden sind Staub-und Gesteinsteilchen aus der Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Dieser Komet umrundet die Sonne alle 130 Jahre und zieht dabei eine Teilchenspur. Diese Staub-und Gesteinsteilchen treffen jedes Jahr im August auf die Erdatmosphäre und verglühen dabei meist in einer Leuchtspur. Wenn man die Spuren auf einen Punkt am Himmel zurück verfolgt, kommt man in das Sternbild des Perseus im Nordosten. Daher auch der Name des Meteorstromes. Das Maximum im Jahr 2004 ist am 12. August um etwa 13h00 MESZ zu erwarten. Dieses Maximum ist für Mitteleuropa daher nicht beobachtbar. Aber schon in der Nacht davor, am 11. August 2004 um etwa 22h50 MESZ, fliegt die Erde in nur 200.000 km Entfernung vom Partikelschweif aus dem Jahr 1862. Schon hier könnte von etwa 22h30 bis 23h30 MESZ ein deutliches Ansteigen der Meteorerscheinungen bemerkbar werden. Man kann hier durchaus mit bis zu 100 erkennbaren Meteorerscheinungen in dieser Stunde rechnen. Beobachtungen einige Nächte vor und nach dem Tag mit dem Maximum sind auch heuer wieder sehr sinnvoll. Dabei sind in den Nächten die dunklen Zeiträume von etwa 22Uhr bis 04Uhr MESZ gut nutzbar. Der abnehmende Mond geht in diesen Augusttagen 2004 jeweils erst nach Mitternacht auf und ist durch die nur mehr geringe Helligkeit kaum störend. Hinweis: Zu den Perseiden zählende Meteorerscheinungen konnten in den vergangenen Jahren im Zeitraum vom 20. Juli bis 24. August beobachtet werden.
17. Juli 2004 - Riesige Sonnenfleckengruppe auf der Sonne:
Die Aktivität der Sonne ist nach einigen ruhigeren Wochen nun wieder sichtlich gestiegen. Die Fleckengruppen 10652 und 10653 hatten sich schon einige Tage zuvor auf der Rückseite der Sonne gebildet und sind durch die Rotation der Sonne am 17. Juli 2004 am linken östlichen Sonnenrand aufgetaucht. Nähere Informationen und Aufnahmen der Sonnenflecken gibt es auf dieser Seite mit meinen Astrobildern .
Die große Fleckengruppe 10652 wird bis etwa 29. Juli 2004 auch noch freisichtig beobachtbar sein. ACHTUNG: Beobachten Sie nur mit speziellen Schutzbrillen. Bei Ferngläsern oder Fernrohren unbedingt geeignete Objektivfilter (nur vorne am Glas!) verwenden. Ansonsten kommt es innerhalb von Sekunden zu Dauerschäden am Auge oder sogar zu einer Erblindung.
08. Juni 2004 - Venustransit vor der Sonnenscheibe:
Am 08. Juni 2004 findet mit der Passage des Planeten Venus vor der Sonnenscheibe von 07h20 MESZ bis 13h23 MESZ ein astronomisches Jahrhundertereignis statt. In Mitteleuropa war dieses Ereignis zuletzt am 06. Dezember 1882 und dabei nur der Beginn kurz vor dem Sonnenuntergang zu beobachten. Der nächste Venustransit wird nach 2004 erst wieder am 08. Dezember 2125 in Mitteleuropa beobachtbar sein. Auch hier ist wegen dem Sonnenuntergang eigentlich nur der Beginn zu sehen. Daher bietet dieser 08. Juni 2004 ein Schauspiel der Natur am Himmel, das viele Generationen vor uns nicht beobachten konnten und auch viele Generationen nach uns nicht beobachten können.
Mehr Informationen und Grafiken zu der insgesamt 6 Stunden und 3 Minuten dauernden und in Mitteleuropa zur Gänze beobachtbaren Venuspassage gibt es auf dieser Seite über Planetenpassagen .
04. Mai 2004 - Totale Mondfinsternis:
Am 04. Mai 2004 findet die erste der zwei totalen Mondfinsternissen im Jahr 2004 statt. Diese totale Mondfinsternis ist erst kurz nach dem Penumbra-Eintritt beobachtbar. Die Mondfinsternis selbst dauert dann bis in die ersten Stunden des 05. Mai 2004.
Mehr Informationen und Grafiken gibt es auf dieser Seite mit genauen Finsternisdaten .
April bis Juli 2004 - Drei Kometen beobachtbar: LINEAR (C/2002 T7), NEAT (C/2001 Q4) und BRADFIELD (C/2004 F4):
In den Monaten April bis Juli 2004 kann man den Kometen LINEAR (C/2002 T7) am Morgen und später am Abend beobachten. Der Komet NEAT (C/2001 Q4) ist von Mai bis Juli am Abendhimmel beobachtbar. Komet BRADFIELD (C/2004 F4) wird ab der letzten Aprilwoche in den Morgenstunden und ab Mai auch in den Abendstunden beobachtbar sein. Genaue Sichtbarkeitsdaten findet man jeweils dazu auf meinen Kometenseiten.