14. Dezember 2002 - neuer Komet (Kudo-Fujikawa C/2002 X5) entdeckt:
Am 14. Dezember 2002 wurde vom Japaner Tetuo Kudo mit seinem Großfernglas 20 x 120 ein neuer Komet entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Komet noch etwa 169 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Das Besondere an diesem Kometen ist seine berechnete maximale Helligkeit. Der Komet könnte in der zweiten Jännerhälfte 2003 eine Helligkeit erreichen, die ihn sogar für das freie Auge am Abend- und Morgenhimmel sichtbar macht. Mit einem Fernglas oder Fernrohr ist dieser Komet aber bereits ab Dezember 2002 beobachtbar. Nach einer Phase der Unbeobachtbarkeit ab 23. Jänner 2003 (Komet steht zu nahe an der Sonne) sollte dieser Komet dann ab 04. März 2003 wieder mit einem Fernglas oder Fernrohr am Südwestlichen Abendhimmel beobachtbar sein.
Auf dieser Seite mit den Bahnelementen, Sichtbarkeitsdaten und Ephemeriden gibt es dazu die notwendigen Detailinformationen.
11. Dezember 2002 - Asteroidenvorbeiflug von 2002 XV90
Am 13. Dezember 2002 um 11h40 MEZ wurde durch das Lincoln Laboratory ETS in New Mexico ein Asteroid entdeckt, der aber schon am 11. Dezember 2002 um 10h23 MEZ in extrem geringem Abstand von nur 124.477 km (0.00083208AE) die Erde passiert hatte. Beim Blick vom Asteroiden auf die Erde hätte man dabei auf deren Nachtseite den Pazifischen Ozean und die Westküsten von Amerika sehen können. Beobachter in Kalifornien hätten das Objekt hoch am Südwesthimmel mit einer Helligkeit von etwa +10.8 mag verfolgen können. Die Bewegung am Himmel erfolgte dabei wegen der geringen Erddistanz mit 12,6 Bogengrad pro Stunde. Das entspricht etwa dem dreifachen Wert der Winkelgeschwindigkeit von Asteroid 2002 NY40 im August 2002. Die Strecke eines Vollmonddurchmessers wurde von 2002 XV90 dabei in nur zwei Minuten und 23 Sekunden zurückgelegt.
Berechnungen für den Zeitraum von 1950 bis 2100 zeigen, dass der Asteroid im Dezember 2002 vorerst seinen geringsten Abstand zur Erde erreicht hat. Eine genaue Größenangabe zum Objekt ist mir zur Zeit noch nicht bekannt. Diese wird aber wohl bei etwa 250 bis 350 Meter liegen.
20. November 2002 - Halbschatten Mondfinsternis
Von 00h32 bis 05h00 MEZ kommt es am 20. November 2002 zu einer Halbschattenmondfinsternis mit 84 Prozent Bedeckung. Eine deutliche Abdunklung bzw. Verfärbung des Mondes sollte daher bemerkbar sein. Der Mond steht dabei im Südwesten hoch am Himmel.
Auf dieser Seite gibt es genaue Informationen zur Mondfinsternis am 20. November 2002
19. November 2002 - Meteorschauermaximum der Leoniden:
Die Meteorschauer der Leoniden werden jedes Jahr durch Staubteilchen des Kometen Komet 55P/Temple-Tuttle verursacht. Dieser Komet umrundet alle 33 Jahre die Sonne. Durch die Sonnennähe erwärmt sich dabei der eisige Kometenkern und es kommt zu Gasausbrüchen bei denen viele kleine Staubteilchen die Kometenoberfläche verlassen. Diese Teilchen kreisen als viele Millionen Kilometer langer und 35.000 Kilometer breiter "Staubkanal" weiterhin auf ähnlicher Bahn wie der Komet selbst um die Sonne. Die Bahnen dieser Staubkanäle werden aber durch den Strahlungsdruck der Sonne langsam nach außen in Richtung Erdbahn gedrängt. Dabei werden die kleineren und leichteren Teilchen stärker beschleunigt als schwerere. Ältere Staubkanäle haben daher einen größeren Anteil an schweren Teilchen und sorgen so für eine geringere Anzahl von Meteorerscheinungen die allerdings dann meist heller sind. Die Erde umkreist einmal im Jahr die Sonne und gelangt dadurch immer wieder im November in die Nähe dieser Staubkanäle. Dadurch kommt es dann zu den Meteorerscheinungen der Leoniden. Da die Erde selbst gegen die Bewegungsrichtung der Teilchen kreist, treffen diese frontal und mit 70 km/Sekunde auf die Atmosphäre wo sie in etwa 80 bis 100 Kilometer Höhe verglühen. Wird ein Staubkanal direkt durchflogen so kann es sogar einen Meteorsturm geben. Dabei können von günstig gelegenen Beobachtungsplätzen einige tausend Meteore pro Stunde beobachtet werden. Am 19. November 2002 durchfliegt die Erde wieder zwei Staubstreifen aus längst vergangenen Sonnenumkreisungen des Kometen.
- 19. November 2002 um 05h00 MEZ Teilchenstrom vom Kometendurchgang im Jahr 1767 -
Dieses erste Maximum sollte einen größeren Anteil an hellen Leoniden enthalten. Da diese Staubteilchen schon länger vom Kometen getrennt kreisen, sind hier vor allem nur mehr die größeren Staubteilchen im Staubkanal enthalten.
Das zweite Maxima im Jahr 2002 findet leider zu einem ungünstigen Zeitpunkt statt und ist in Europa nicht beobachtbar.
- 19. November 2002 um 11h30 MEZ Teilchenstrom vom Kometendurchgang im Jahr 1866 -
Die Leoniden im Jahr 2002 könnten für viele Jahre die letzte gute Beobachtungsmöglichkeit bleiben, da alle Berechnungsmodelle für die nächsten 80 Jahre leider keine weiteren starke Leonidenströme ergeben.
Beobachtungen werden jeweils vom 17. bis 20. November 2002 erst ab 22h30 MEZ am sinnvollsten sein, da der Radiant im Sternbild des Löwen (daher der Name - Leoniden) in Österreich erst um diese Zeit am Nordosthorizont aufgeht. Leoniden, die vor dieser Zeit auf die Erde treffen, sind in Österreich leider nicht beobachtbar. Berechnungen für Österreich lassen im Jahr 2002 ein Maximum von etwa 300 Meteore pro Stunde am Morgen des 19. November ab etwa 04h30 MEZ erwarten. Nach Mitternacht bis kurz vor der Morgendämmerung wenn das Sternbild Löwe dann schon 60 Grad hoch am Südosthimmel steht, sollten auch an den anderen Tagen die meisten Meteore beobachtbar sein. Leider stört im Jahr 2002 der Vollmond die Beobachtungen der Leoniden durch die ganze Nacht.
20. September 2002 - helle Nova im Sternbild Schütze
Innerhalb weniger Tage wurden im Sternbild Schütze zwei Novae gesichtet. Die erste (nsgr2002-02) am 15. September 2002 auf der Position RA: 18h 02m 22s.07 und DEK: -25° 20' 30".4 war mit einer Helligkeit von etwa +8.5 mag für eine Nova schon relativ hell.
Die zweite Nova (nsgr2002-03) wurde am 20. September 2002 um 12h20 MESZ von Katsumi Haseda aus Aichi in Japan entdeckt.
Das besondere an dieser zweiten Nova ist die relativ große Helligkeit von +5 mag bis +6 mag. Sie sollte daher bei entsprechender Witterung ein leichtes Objekt für jedes Fernglas oder Fernrohr sein. Hier die genaue Himmelsposition der zweiten Nova:
RA: 19h 01m 09.38s
DEK: -22° 00' 05.9"
Auf dieser Seite gibt es eine Aufsuchkarte zur Nova nsgr 2002-03
17. und 18. August 2002 - Asteroidenvorbeiflug von 2002 NY40
Am 14. Juli 2002 wurde von LINEAR (Lincoln Laboratory ETS) in New Mexico ein Asteroid (2002 NY40) mit einer Größe von etwa 640 Meter entdeckt, der am Vormittag des 18. August 2002 relativ knapp an der Erde vorbeifliegen wird. Seine minimale Entfernung beträgt dabei nur etwa 530.000 km. Das ist im astronomischen Maßstab schon sehr nahe. Das Objekt erreicht dabei zusätzlich auch relativ große Helligkeit. Damit ist dies ein Ereignis, dass von Astronomen nur etwa alle 50 Jahre erwartet wird.
Auf dieser Seite gibt es Grafiken und genaue Beobachtungsdaten zum Asteroiden 2002 NY40
12. und 13. August 2002 - Meteorschauermaximum der Perseiden
Die Perseiden sind Staub-und Gesteinsteilchen aus der Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Sie treffen im Jahr 2002 mit berechneten 60.2 km/s in einer Höhe zwischen 94 und 114 Kilometer auf die Erdatmosphäre und verglühen dabei meist in einer Leuchtspur. Wenn man die Spuren auf einen Punkt am Himmel zurück verfolgt, kommt man in das Sternbild des Perseus im Nordosten. Daher auch der Name des Meteorstromes. Das Maximum im Jahr 2002 ist am 13. August um etwa 00h30 MESZ zu erwarten. Der Radiant der Perseiden steht dann schon 38 Grad über dem Nordosthorizont. Der zunehmende Mond ist erst zu 22.7 % beleuchtet und geht schon am 12. August 2002 um 22h30 MESZ im Westen unter. Daher ist dieses Jahr ein störungsfreies Beobachten möglich und man kann an dunklen Orten durchaus mit bis zu 60 sichtbaren Meteoren pro Stunde rechnen. Beobachtungen einige Tage vor und nach der Nacht mit dem Maximum sind aber ebenfalls sehr sinnvoll. Durch die Perseiden ist oft von Mitte Juli bis Ende August eine deutlich erhöhte Meteoraktivität beobachtbar.
17. Juli 2002 - großer Sonnenfleck ist mit freien Augen sichtbar
Auf der Sonnenoberfläche ist wieder einmal ein großer Sonnenfleck mit freien Augen sichtbar. Der Fleck mit der Nummer 30 hat bereits eine Länge, die etwa 15 Erddurchmesser entspricht. Er befindet sich am 17. Juli 2002 knapp in der oberen Hälfte der Sonnenscheibe und dabei genau in der Mitte von Links nach Rechts. Dieser Sonnenfleck hat ein verdrehtes Magnetfeld der Delta-Klasse und daher auch das Potential für eine Sonneneruption mit Masseauswurf der X-Klasse. Dadurch können wenige Tage später auf der Erde starke Nordlichterscheinungen entstehen. Am 15. Juli 2002 um 22h05 MESZ kam es bereits zu einer solchen Eruption die jedoch nicht zur Erde gerichtet war. Der Riesenfleck wandert auf der Sonnenscheibe immer weiter nach rechts und könnte noch etwa fünf Tage gut beobachtbar bleiben.
ACHTUNG: Beobachten Sie nur mit speziellen Schutzbrillen. Bei Ferngläsern oder Fernrohren unbedingt geeignete Objektivfilter (nur vorne am Glas!) verwenden. Ansonsten kommt es innerhalb von Sekunden zu Dauerschäden am Auge oder sogar zu einer Erblindung.
24. Juni 2002 - Halbschattenmondfinsternis
Von 22h19 bis 00h34 MESZ kommt es am 24. und 25. Juni 2002 zu einer Halbschattenmondfinsternis mit allerdings nur 18 Prozent Bedeckung durch den Halbschatten der Erde. Daher wird nur eine geringfügige Abdunklung bzw. Verfärbung des Mondes bemerkbar sein. Der Mond geht dabei im Südosten gerade auf.
Auf dieser Seite gibt es dazu eine Grafik und genaue Daten zur Finsternis
14. Juni 2002 - Asteroid verfehlt knapp die Erde
Am 17. Juni 2002 wurde von LINEAR (Lincoln Laboratory ETS) in New Mexico ein Asteroid mit etwa 100 Meter Größe (2002 MN) entdeckt, der am 14. Juni 2002 an der Erde nur ganz knapp vorbeigeflogen ist. Seine minimale Entfernung betrug dabei nur 0,0008 AE. Dies entspricht etwa 120.000 km. Das ist im astronomischen Maßstab schon fast ein Streifschuß. Es war dies der bisher zweitnächste bekannte Vorbeiflug eines Asteroiden nach dem Objekt 1994 XM1 am 04. Dezember 1994 um 20h30 MEZ mit nur 0.0007 AE Entfernung. Bei einem Einschlag eines 100 Meter Objektes in normal besiedeltes Gebiet würde die Opferzahl wohl bis in die Millionen gehen. Eine Kraterbildung mit Kilometergröße würde durch die enorme Hitze- und Druckwelle mit Materialauswurf im Umkreis von über 50 km so ziemlich jedes Leben und Menschenwerk in wenigen Sekunden bis Minuten vernichten.
Hier gibt es genaue Daten und Grafiken zum Vorbeiflug von 2002 MN
13. Juni 2002 - Neuer Exoplanet entdeckt, Stern Cancri 55 ist im Fernglas beobachtbar
Nachdem schon 1996 bei diesem Stern ein Planet nachgewiesen werden konnte, ging am 13. Juni 2002 eine Sensationsmeldung der Astronomie um die Welt. Es ist den beiden Entdeckern von 1996, Dr. Geoffrey Marcy und Dr. Paul Butler gelungen, einen weiteren Planeten mit Jupiterähnlichkeit bei diesem Stern nachzuweisen. Die Sensation daran ist aber die große Entfernung in der dieser Planet diesen Stern umkreist. Ein derartiger Nachweis ist bisher bei keinem der insgesamt etwa 90 bekannten Exoplaneten gelungen. Für den Nachweis benötigten die beiden Astronomen daher auch eine Beobachtungszeit von insgesamt 15 Jahre.
Auf dieser Seite gibt es dazu eine Grafik und genaue Daten zu CNC 55 für Beobachtungen.
Mai 2002 - Die Planeten Saturn, Jupiter, Mars, Venus und Merkur freisichtig am Westhimmel
Im Mai 2002 bietet der Westhimmel jeweils kurz nach Sonnenuntergang ein eher seltenes Schauspiel. Von den neun Planeten unseres Sonnensystems stehen alle fünf freisichtig beobachtbaren Planeten am Westhimmel im Abstand von nur 33 Grad. Wenn man unseren Planeten Erde in die Zählung miteinbezieht, so kann man eigentlich sogar sechs von den insgesamt neun Planeten auf einem Fleck beobachten.
Auf dieser Seite gibt es dazu eine Grafik und genaue Daten für Beobachtungen.
16. April 2002 - Mond bedeckt Saturn:
Dieses seltene Ereignis findet 2002 nur am 16. April statt. Der Mond schiebt sich zwischen Erde und Saturn. Nach 2002 finden die nächsten im Waldviertel beobachtbaren Saturnbedeckungen durch den Mond erst wieder am 22. Mai 2007 und am 25. Oktober 2014 statt. Auf der Seite mit den Mondbedeckungen 2002 gibt es dazu die wichtigsten Daten.
01. Februar 2002 - neuer Komet (Ikeya-Zhang C/2002 C1) entdeckt:
Am 1. Februar 2002 wurde von den Astronomen Ikeya und Zhang ein neuer Komet entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Komet noch etwa 230 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Das Besondere an diesem Kometen ist seine berechnete maximale Helligkeit. Der Komet könnte in der zweiten Märzhäfte am Nordwesthimmel eine Helligkeit erreichen, die ihn schon für das freie Auge klar sichtbar macht. Mit einem Fernglas oder Fernrohr ist dieser Komet bereits seit Anfang März als ein sehr schönes Objekt beobachtbar. Am 04. April 2002 berührt der Komet scheinbar die Nachbargalaxie unserer Milchstraße - die Andromedagalaxie (M31).
Auf dieser Seite mit den Sichtbarkeitsdaten, Grafiken und Ephemeriden gibt es dazu die notwendigen Detailinformationen.