21. November 2005 - Meteorschauermaximum der Leoniden:
Die Meteorschauer der Leoniden werden jedes Jahr durch Staubteilchen des Kometen Komet 55P/Temple-Tuttle verursacht. Dieser Komet umrundet alle 33 Jahre die Sonne. Die letzte Sonnennähe vor 2005, das Perihelion, fand 1998 statt. Durch die Sonnennähe erwärmt sich dabei der eisige Kometenkern und es kommt zu Gasausbrüchen bei denen viele kleine Staubteilchen die Kometenoberfläche verlassen. Diese Teilchen kreisen als viele Millionen Kilometer langer und etwa 35.000 Kilometer breiter "Staubkanal" weiterhin auf ähnlicher Bahn wie der Komet selbst um die Sonne. Die Bahnen dieser Staubkanäle werden aber durch den Strahlungsdruck der Sonne langsam nach außen in Richtung Erdbahn gedrängt. Dabei werden die kleineren und leichteren Teilchen stärker beschleunigt als schwerere. Ältere Staubkanäle haben daher einen größeren Anteil an schweren Teilchen und sorgen so für eine geringere Anzahl von Meteorerscheinungen die allerdings dann meist heller sind. Die Erde umkreist einmal im Jahr die Sonne und gelangt dadurch immer wieder im November in die Nähe dieser Staubkanäle. Dadurch kommt es dann zu den Meteorerscheinungen der Leoniden. Da die Erde selbst gegen die Bewegungsrichtung der Teilchen kreist, treffen diese frontal und mit 70 km/Sekunde auf die Atmosphäre wo sie in etwa 80 bis 100 Kilometer Höhe verglühen. Das Maximum für 2005 wird am 21. November um etwa 03 Uhr MEZ erwartet und stammt von einem Staubkanal der bei einer Sonnennähe im Jahr 1167 entstanden ist. Mit etwa 9 Meteorerscheinungen pro Stunde wird es aber nicht besonders auffallend sein. Der noch zu 75% beleuchtete Mond wird in diesen Nächten mit seinem Licht die Beobachtungen zusätzlich sehr stören. Typische Leonidenmeteore sollten 2005 im Zeitraum vom 15. bis 22. November beobachtbar sein.
30. Oktober 2005 - Planet Mars erreicht die geringste Erdentfernung bis zum Jahr 2018:
Am 30. Oktober 2005 um 04h15 MEZ erreicht Mars für dieses Jahr und auch für die nächsten 13 Jahre seine geringste Erdentfernung. Der Abstand des Planeten wird dabei nur mehr 69.421.589 Kilometer betragen und der scheinbare Durchmesser der zu 99,56% beleuchteten Marsscheibe wird dabei bis auf 20,16 Bogensekunden ansteigen. Wenige Tage später, am 07. November 2005, erreicht Mars die Opposition. In der Oppositionsstellung erscheint die Planetenscheibe des Mars von der Erde aus betrachtet dann zu 100 Prozent beleuchtet da sich die Sonne beim Beobachten von Mars genau hinter der eigenen Beobachtungsposition befindet. Opposition bedeutet aber auch, dass der Planet am Osthimmel aufgeht wenn die Sonne am Westhimmel untergeht und umgekehrt. Daraus folgt natürlich, dass der Planet in dieser Zeit die ganze Nacht hindurch beobachtbar ist.
03. Oktober 2005 - Partielle Sonnenfinsternis:
Am 03. Oktober 2005 findet wieder eine Sonnenfinsternis statt, die auch von Österreich beobachtbar ist. Der Bedeckungsgrad erreicht dabei bis zu 55,5 %. Die Gesamtdauer der Finsternis beträgt im Waldviertel 02 Stunden und 33 Minuten. Der Mond wandert dabei scheinbar von rechts oben durch die Sonnenscheibe und tritt unten links wieder aus.
Mehr Informationen und Grafiken gibt es auf dieser Seite mit den genauen Finsternisdaten .
12. August 2005 - Meteorschauermaximum der Perseiden:
Die Perseiden sind Staub-und Gesteinsteilchen aus der Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Dieser Komet umrundet die Sonne alle 130 Jahre und zieht dabei eine Teilchenspur. Diese Staub-und Gesteinsteilchen treffen jedes Jahr im August auf die Erdatmosphäre und verglühen dabei meist in einer Leuchtspur. Die Relativgeschwindigkeit dieser Teilchen beträgt zur Erde 59 Kilometer pro Sekunde. Wenn man die entstehenden Leuchtspuren auf einen Punkt am Himmel zurück verfolgt, kommt man in das Sternbild des Perseus im Nordosten. Daher auch der Name "Perseiden" des Meteorstromes. Das Maximum im Jahr 2005 ist am 12. August um etwa 19h00 - 21h30 MESZ zu erwarten. Dieses Maximum ist für Mitteleuropa daher erst gegen Ende beobachtbar. An sehr günstig gelegenen Beobachtungspositionen könnte man bei diesem Maximum mit bis zu 100 erkennbaren Meteorerscheinungen in der Stunde rechnen. Der zunehmende und zu fast 47 Prozent beleuchtete Mond geht am 12. August 2005 schon kurz vor 23 Uhr MESZ unter und sollte daher nicht zu lange bei Beobachtungen stören. Solche Beobachtungen sind auch heuer wieder in den Nächten vor und nach dem Tag des Maximums sehr sinnvoll. Die Aktivitätsphase der Perseiden reicht im Jahr 2005 sogar von 17. Juli bis 24. August 2005. Dabei sind in den Nächten die wirklich dunklen Zeiträume von etwa 22Uhr bis 04Uhr MESZ besonders gut nutzbar.
04. Juli 2005 - Komet P/Tempel (9P) wird vom Impactor der Mission Deep Impact getroffen:
Um 07h52m MESZ wird der Komet P/Tempel (9P) vom Impactor-Teil der Mission "Deep Impact" mit einer Geschwindigkeit von 37.000 km/h getroffen. Das Impactor-Teil mit einer Masse von 370 kg wird beim Aufprall eine kinetische Energie von 19 Gigajoules (4.8 Tonnen TNT) umsetzen. Es wird erwartet, dass dabei ein Krater bis zu einer Stadiongröße auf dem 6 x 3 km großen Kometenkörper entsteht.
Innerhalb von Minuten wird dadurch eine Materiewolke um die Einschlagstelle entstehen und so durch die zusätzliche Reflexionsfläche die Helligkeit des Kometen relativ stark ansteigen lassen. Man rechnet dabei mit einer Steigerung im Bereich von 5 bis 10 Größenklassen. Dieser Helligkeitsanstieg kann dann für mehrere Stunden oder eventuell auch für Tage anhalten und den Kometen dabei am Nachthimmel für kurze Zeit sogar freisichtig werden lassen. Da am 06. Juli 2005 Neumond ist, wird auch der Mond die Sichtbarkeit nicht stören.
Leider ist zum Einschlagzeitpunkt der Komet aus Europa nicht beobachtbar. Erst 14 Stunden später, am Abend des 04. Juli 2005, kann hier der Komet und die Auswirkungen des Einschlages beobachtet werden.
Genaue Informationen zur Sichtbarkeit im Waldviertel gibt es auf einer eigenen Seite zum KOMET P/Tempel (9P) (Mission Deep Impact) .
29. April 2005 - Riesiger Sonnenfleck freisichtig beobachtbar:
Seit dem 25. April 2005 ist auf der Sonne ein rasch größer werdender Sonnenfleck beobachtbar. Inzwischen hat dieser Fleck mit der Nummer 10.756 am 29. April 2005 schon die Größe des fünffachen Erdscheibendurchmessers erreicht. Der Sonnenfleck ist daher mit geeigneten Finsternisbrillen inzwischen sogar schon freisichtig beobachtbar.
04. März 2005 - Erdvorbeiflug der Kometensonde Rosetta:
Die Kometen-Sonde Rosetta der europäischen Raumfahrt Organisation ESA wird am 04. März 2005 beim ersten von drei nahen Vorbeiflügen an der Erde (Earth Swing-By) mit einem guten Fernglas beobachtbar sein. Die Sonde soll am Osthimmel auftauchen und über den Südhimmel in Richtung Westhimmel fliegen und dabei beschleunigen. Sie wird dabei um etwa 23h10 MEZ der Erdoberfläche auf 1900 Kilometer nahe kommen.
Genaue Informationen zu diesem nahem Erdvorbeiflug gibt es auf einer eigenen Seite zum Earth Swing-By 1 von Rosetta .
04. Februar und 27. April 2005 - Erdmond bedeckt den hellen Stern Antares:
Im Jahr 2005 kann man in Österreich zwei Bedeckungen des hellen Stern Antares durch den Erdmond beobachten. Relativ gut beobachtbar wird davon aber nur die erste Bedeckung sein. Die zweite findet kurz nach Mitternacht ab 00h03 MESZ in der geringen Horizonthöhe von nur 4 Grad statt. Die erste der beiden Bedeckungen erfolgte vor der Morgendämmerung am 04. Februar 2005. Am Standort Nonndorf im nördlichen Waldviertel, nach WGS84 die Position 48 47 14 Nord - 15 14 10 Süd - 544 Meter, wurde Antares um 04h05m55.3s UT (+/- max. 1.1 Sek.) von der hellen Seite des zu 29,58% beleuchteten Erdmond bedeckt.
Genaue Informationen zu dieser Bedeckung gibt es auf einer eigenen Seite zur Mondbedeckung von Antares .
Jänner 2005 - Komet MACHHOLZ C/2004 Q2 gut beobachtbar:
Der am 27. August 2004 von Donald E. Machholz neu entdeckte Komet MACHHOLZ C/2004 Q2 wird weiterhin bis Februar 2005 mit einem Fernglas relativ leicht am Himmel zu beobachten sein. In den ersten beiden Jännerwochen 2005 ist er in der südlichen Himmelshälfte am dunklen Waldviertler Himmel freisichtig und dabei fast im Zenitbereich sichtbar. Dieser Komet C/2004 Q2, den Machholz mit einem Fernrohr mit nur 15 cm Durchmesser visuell entdeckte, ist insgesamt bereits seine zehnte Kometenentdeckung. Donald E. Machholz sucht schon seit 1975 nach Kometen und hat bis in das Jahr 2004 dafür bereits über 7000 Stunden aufgewendet. Obwohl die Koma dieses Kometen die Helligkeitserwartungen bisher erfüllt, sind der Staub- und der Gasschweif doch zarter als angenommen ausgebildet. Diese sind daher nur auf länger belichteten Aufnahmen deutlich erkennbar. Der Staubschweif ist aber auch in größeren Ferngläser zu erkennen.
Genaue Informationen zur Sichtbarkeit im Waldviertel gibt es auf einer eigenen Seite zum Komet MACHHOLZ C2004 Q2 .