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Vorschau
04. Jänner 2011 - Partielle Sonnenfinsternis:
Am 04. Jänner 2011 geht die Sonne erst auf, während die partielle Sonnenfinsternis bereits begonnen hat. Daher sollte man zur Beobachtung an diesem Tag eine möglichst gute Sicht auf den Südosthorizont haben.
Hier gibt es als Vorschau eine Seite mit Daten zur SOFI am 04. Jänner 2011.
17./18. November 2010 - Meteorschauermaximum der Leoniden:
Die Meteorschauer der Leoniden werden jedes Jahr durch Staubteilchen des Kometen Komet 55P/Temple-Tuttle verursacht. Dieser Komet umrundet alle 33 Jahre die Sonne. Vor dem Jahr 2010 fand die letzte Sonnennähe, das Perihelion, im Jahr 1998 statt. Durch die Sonnennähe erwärmt sich dabei der eisige Kometenkern und es kommt zu Gasausbrüchen bei denen viele kleine Staubteilchen die Kometenoberfläche verlassen. Diese Teilchen kreisen als viele Millionen Kilometer langer und etwa 35.000 Kilometer breiter "Staubkanal" weiterhin auf ähnlicher Bahn wie der Komet selbst um die Sonne. Die Bahnen dieser Staubkanäle werden aber durch den Strahlungsdruck der Sonne langsam nach außen in Richtung Erdbahn gedrängt. Dabei werden die kleineren und leichteren Teilchen stärker beschleunigt als schwerere. ältere Staubkanäle haben daher einen größeren Anteil an schweren Teilchen und sorgen so für eine geringere Anzahl von Meteorerscheinungen die allerdings dann meist heller sind. Die Erde umkreist einmal im Jahr die Sonne und gelangt dadurch immer wieder im November in die Nähe dieser Staubkanäle. Dadurch kommt es dann zu den Meteorerscheinungen der Leoniden. Da die Erde selbst gegen die Bewegungsrichtung der Teilchen kreist, treffen diese frontal und mit 70 km/Sekunde auf die Atmosphäre wo sie in etwa 80 bis 100 Kilometer Höhe verglühen.
Leider ist in Österreich um diese Jahreszeit der Radiant der Leoniden im Sternbild Löwe bis etwa 22h15 MEZ noch unter dem Nordosthorizont. Erst danach beginnt eigentlich erst die beobachtbare Phase der Leoniden.
Das beobachtbare Maximum für das Jahr 2010 wird am 17. November um etwa 22h15 MEZ erwartet. Allerdings wird im Maximum 2010 eine relativ niedrige beobachtbare Meteoranzahl von nur etwa 20 pro Stunde erwartet. Da in diesem Jahr kein Staubkanal aus einem Perihel Durchgang in der Vergangenheit direkt getroffen wird fällt das berechnete Maximum relativ niedrig aus.
Und der über 80% beleuchtete Mond steht 2010 in diesen Novembernächten leider auch noch relativ hoch am Südwesthimmel. Daher wird die Beobachtung in diesem Jahr durch das Mondlicht auch deutlich beeinträchtigt sein.
20. Oktober 2010 - Komet 103P/Hartley im geringsten Abstand zur Erde:
Am 20. Oktober 2010 erreicht der Komet 103P/Hartley mit 18 Millionen Kilometer seinen geringsten Abstand zur Erde. Und etwa 8 Tage später durchwandert er den sonnennächsten Punkt seiner Umlaufbahn. Zur Zeit kommt dieser 1986 entdeckte Komet alle 6.47 Jahre in das innere Sonnensystem. Diesmal im Jahr 2010 ist er von der nördlichen Halbkugel besonders gut beobachtbar. Und am 04. November 2010 fliegt eine Sonde der NASA in einem Abstand von nur 700 Kilometer an diesem Kometen mit 44.280 Kilometer pro Stunde vorbei.
Hier gibt es eine Seite mit Aufnahmen und Sichtbarkeitstabellen von Komet 103P/Hartley.
21. September 2010 - Planet Jupiter in sehr naher Opposition:
Am 21. September 2010 erreicht Jupiter im Jahr 2010 seine Oppositionsstellung zur Sonne. Die Erde steht dabei nahezu in einer Linie zwischen der Sonne und dem riesigen Gasplaneten. Opposition bedeutet aber auch, dass der Planet am Osthimmel aufgeht wenn die Sonne am Westhimmel untergeht und umgekehrt. Daraus folgt natürlich, dass der Planet in dieser Zeit die ganze Nacht hindurch beobachtbar ist. Bei der Oppositionsstellung 2010 von Jupiter steht der Planet der Erde aber besonders nahe. Es ist sogar die geringste Entfernung bis zum Jahr 2022. Die minimale Entfernung wird am 20. September um 22 Uhr mit etwa 591 Millionen Kilometer erreicht. Beim geringsten Abstand zur Erde erreicht die Jupiterscheibe im Fernrohr mit fast 50 Bogensekunden natürlich auch den scheinbar größten Durchmesser. Durch die Drehbewegung des Planeten ist dieser jedoch an den Polen auf einen Durchmesser von 46.6 Bogensekunden abgeplattet.
Hier gibt es eine Grafik von der Jupiter Opposition 2010.
12./13. August 2010 - Meteorschauermaximum der Perseiden:
Die Perseiden sind Staub-und Gesteinsteilchen aus der Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Dieser Komet umrundet die Sonne alle 133 Jahre und zieht dabei eine Teilchenspur. Diese Staub-und Gesteinsteilchen treffen jedes Jahr im August auf die Erdatmosphäre und verglühen dabei meist in einer Leuchtspur. Die Relativgeschwindigkeit dieser Teilchen beträgt zur Erde 59 Kilometer pro Sekunde. Wenn man die entstehenden Leuchtspuren auf einen Punkt am Himmel zurück verfolgt, kommt man in das Sternbild des Perseus im Nordosten. Daher auch der Name "Perseiden" des Meteorstromes. Der Radiant der Perseiden ist in Österreich sogar zirkumpolar und daher kann man theoretisch die ganze Nacht bei entsprechender Dunkelheit Meteore der Perseiden sehen. Hier gibt es eine Grafik mit der Position des Radianten der Perseiden am Nordosthimmel.
Der Komet selbst ist nach seinem letzten Perihelion am 12. Dezember 1992 im August 2010 mit über 4.7 Milliarden Kilometer sogar schon weiter entfernt als Pluto. Hier gibt es eine Grafik von der Position am 12. August 2010. Und er bewegt sich im August 2010 mit etwa 4.8 Kilometer pro Sekunde immer weiter von der Sonne weg bis er ab dem entferntesten Punkt seiner Bahn in 7.6 Milliarden Kilometer Entfernung dann wieder langsam beginnt sich in Richtung Sonne zu bewegen. Sein nächstes Perihelion wird er dann am 12. Juli 2126 erreichen. Und dabei wird der Komet am 05. August 2126 der Erde sogar bis auf 23 Millonen Kilometer nahe kommen und so in den Wochen davor und dannach einen spektakulären Anblick bieten. Auch dazu gibt es hier eine Grafik von der Position am 05. August 2126.
Das berechnete Maximum des Meteorstroms der Perseiden im Jahr 2010 ist eher flach ausgeprägt und wird sich zeitlich daher auf mehrere Stunden aufteilen. Es wird im Jahr 2010 vom 12. August 20 Uhr bis 13. August 09 Uhr MESZ erwartet. Eine Intensitätsspitze kann um etwa 02h45 MESZ mit einer ZHR von bis zu 120 Meteore pro Stunde auftreten. Staubteilchen aus früheren Umrundungen des Kometen 109P/Swift-Tuttle werden diesmal in Europa zu keiner bemerkenswerten Intensitätssteigerung beitragen. Lediglich eine kleine Steigerung um bis zu 15 Meteore pro Stunde könnte durch einen Staubkanal aus dem Jahr 441 eintreten. Diesen Staubkanal durchfliegt die Erde allerdings erst am 13. August 2010 um 14:02 MESZ. Daher ist diese kleine Steigerung in Europa nicht beobachtbar.
Der Mond stört im Jahr 2010 die Beobachtungen nicht. Durch den Neumond am 10. August 2010 ist er in der Nacht des Maximums erst zu 10 Prozent beleuchtet. Und er geht auch schon um 21 Uhr MESZ am Westhorizont vor dem Eintreten der Dunkelheit unter. Somit wäre im Jahr 2010 bei geeigneter Witterung eine ungestörte Beobachtung von etwa 22Uhr bis 04Uhr MESZ in dieser Nacht des Meteorschauermaximums möglich.
Aber Meteorbeobachtungen sind wie jedes Jahr auch wieder in den Nächten vor und nach dem Maximum sehr sinnvoll. Die Aktivitätsphase der Perseiden reicht meist sogar vom 17. Juli bis zum 24. August. Dabei sind in diesen Nächten jeweils von etwa 22Uhr bis 04Uhr MESZ vor allem die wirklich dunklen Zeiträume ohne störenden Mondschein gut nutzbar.
21. Februar 2010 - Erdmond streift scheinbar am Sternhaufen der Plejaden vorbei:
Der Erdmond streift an diesem Abend ab etwa 19 Uhr MEZ südlich vom Sternhaufen der Plejaden vorbei. Einige Sterne werden dabei auch bedeckt. Der Mond steht dabei in großer Höhe am Südwest Himmel und wandert während dem Vorbeistreifen nach Westen zum Horizont.
Hier gibt es eine Grafik vom Erdmond bei den Plejaden.
14. Februar 2010 - Pluto bedeckt einen relativ hellen Stern:
Am Morgen des 14. Februar 2010 bedeckt Pluto um etwa 04:48:40 UTC (=05:48:40 MEZ) den mit +10.3mag relativ hellen Stern 2UCAC24920649. Pluto steht dabei mit einer Helligkeit von +14.3mag in Ostösterreich aber nur etwa 10 Grad über dem Südosthorizont. Die Zentrallinie des Bedeckungspfades geht auch durch das nördliche Österreich. Aufgrund der Pfadbreite und der Berechnungstoleranzen kann hier daher mit einer sicheren Bedeckung gerechnet werden. Durch entsprechende Messungen dieser Sternbedeckung können Positionsverbesserungen und Daten über Dichteverhältnisse der Atmosphäre von Pluto gewonnen werden.
Hier gibt es weitere Informationen, Hinweise und Daten zur Sternbedeckung durch Pluto am 14. Februar 2010.
Aber auch auf einer Informationsseite der IOTA/ES gibt es dazu weitere Informationen.
09. Februar 2010 - Asteroidenvorbeiflug von 2009 UN3 an der Erde:
Der etwa 900 Meter große Asteroid 2009 UN3 wurde am 19. Oktober 2009 vom Siding Spring Survey in Australien entdeckt und kommt dem Erde-Mond System bei seinem Vorbeiflug am 09. Februar 2010 um 06:10 Uhr UTC (=07:10 MEZ) bis auf etwa 5.5 Millionen Kilometer nahe. Durch den Vorbeiflug stellt dieser Asteroid momentan keine Gefahr für die Erde dar.
Hier gibt es weitere Informationen und eine Videoanimation zum nahen Vorbeiflug vom Asteroid 2009 UN3 am 09. Februar 2010.
29. Jänner 2010 - Planet Mars in Opposition:
Am 29. Jänner 2010 erreicht Mars im Jahr 2010 seine Oppositionsstellung zur Sonne. Die Erde steht dabei nahezu in einer Linie zwischen der Sonne und dem roten Nachbarplaneten. Opposition bedeutet aber auch, dass der Planet am Osthimmel aufgeht wenn die Sonne am Westhimmel untergeht und umgekehrt. Daraus folgt natürlich, dass der Planet in dieser Zeit die ganze Nacht hindurch beobachtbar ist. Allerdings erreicht Mars am 31. März 2010 sein Aphel und ist daher bei der Opposition am 29. Jänner 2010 von der Erde ebenfalls relativ weit entfernt. Daher erscheint er in dieser Zeit mit einem scheinbaren Durchmesser von nur 14.1 Bogensekunden auf Aufnahmen relativ klein.
13. Jänner 2010 - Asteroidenvorbeiflug von 2010 AL30 relativ nahe an der Erde:
Der etwa 10 bis 20 Meter große Asteroid 2010 AL30 wurde erst am 10. Jänner 2010 vom Linear Survey in New Mexico entdeckt und kommt dem Erde-Mond System bei seinem Vorbeiflug am 13. Jänner 2010 um 12:46 Uhr UTC (=13:46 MEZ) bis auf etwa 130.000 Kilometer nahe. Das entspricht nur ein Drittel der Entfernung Erde-Mond. Durch den Vorbeiflug stellt dieser Asteroid momentan keine Gefahr für die Erde dar. Würde er jedoch die Erde treffen und tatsächlich eine Größe von 20 Meter haben, dann könnten durch die hohe Relativgeschwindigkeit vermutlich doch einige Teile davon auf der Erdoberfläche aufschlagen.
Hier gibt es weitere Informationen und eine Videoanimation zum nahen Vorbeiflug vom Asteroid 2010 AL30 am 13. Jänner 2010.
18. Dezember 2010 |
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